Die Polizei zeigt Präsenz im Schlossgarten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Hat eine Umstrukturierung die Integrationsarbeit in Stuttgart erschwert? Stadtrat Luigi Pantisano behauptet dies und kritisiert dafür OB Fritz Kuhn.

Stuttgart - In der nach den Krawallen in der City einsetzenden Debatte über deren Bedeutung für die Integrationspolitik hat Stadtrat Luigi Pantisano (Linksbündnis/SÖS) die durch OB Fritz Kuhn (Grüne) erfolgte Umstrukturierung des Bereichs kritisiert. Kuhn hat die Integrationsabteilung, die zuvor eine OB-Stabsstelle war, dem Sozialreferat zugeordnet. Seither heißt es Referat für Soziales und gesellschaftliche Integration.

Stadtrat kritisiert „Fehlentscheidung“

Pantisano sieht darin eine „strukturelle Fehlentscheidung“, einen „Bruch“. Durch den Wechsel sei die ehemalige Stabsstelle zu einem „Anhängsel des Sozialreferats“ geworden, dessen Arbeit an Bedeutung verloren habe. Die Mitarbeiter hätten mit ihren Anliegen nicht mehr so durchdringen können in der Verwaltung wie noch zu Zeiten von OB Schuster (CDU), so Pantisano. „Vorher konnten sie sich überall einbringen, Dinge sehr autonom entwickeln“, sagte der Stadtrat. Seien diese irgendwo dabei gewesen, habe quasi „der OB mit am Tisch gesessen“. Viele Städte hätten das Modell übernommen, „wir sind zwei Schritte zurückgegangen“.

OB Kuhn hat die Veränderung diese Woche gegenüber dieser Zeitung als Verbesserung dargestellt. Für ihn stelle sich stets die Frage „für alle Jugendlichen, ob mit migrantischem oder nichtmigrantischem Hintergrund: reichen die Instanzen, um Integration ins gesellschaftliche Leben zu gewährleisten“. Von Vorteil sei auch der Wechsel des Jobcenters vom Wirtschaftsreferat zum Sozialreferat, so Kuhn.