Nun steht noch die Sanierung des Schulgebäudes in der Blumenstraße 10 aus. Sie soll in diesem Jahr beginnen. (Archivfoto) Foto: Roberto Bulgrin

Die Sanierung der Esslinger Innenstadtschulen am Schillerpark und der Klara-Anlage ist ein Millionenprojekt. Drei historische Gebäude werden saniert – das zweite wurde in diesem Schuljahr nach zwei Jahren Bauzeit bezogen. Kürzlich wurde das gefeiert und gleich der neue Schulleiter ins Amt eingesetzt.

Einst paukten hier keine Jungen: Das Gebäude der früheren Burgschule in der Blumenstraße 31 in Esslingen ist nach Angaben der Stadt in den Jahren 1902 bis 1904 vom Esslinger Stadtbaumeister Gustav Blümer zunächst als Mädchenvolksschule erbaut worden. Seit vielen Jahren ist diese Trennung aufgehoben und im November 2024 zogen wieder Schülerinnen und Schüler in die frisch sanierten Räume ein. Diese gehören zur Schule Innenstadt, eine Gemeinschaftsschule. Die Stadt hat etwa 12,8 Millionen Euro in das Projekt investiert.

Kürzlich wurde das kernsanierte Gebäude mit einer Feier eingeweiht. „Ich freue mich sehr, dass dieses Vorhaben zu einem gelungenen Ergebnis gekommen ist“, sagte Oberbürgermeister Matthias Klopfer. „Die Stadtverwaltung hat mit dem Umbau und der Sanierung knapp 12,8 Millionen Euro in den Bildungsstandort Esslingen investiert. Zusätzlich erhalten wir eine Förderung von rund 1,34 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg für diese Maßnahme. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Etwa zwei Jahre lang hatten die Arbeiten gedauert. Dabei wurde das Schulhaus auch energetisch sowie brandschutztechnisch optimiert. So wurden die Haustechnik und die Fenster ausgetauscht, ein Aufzug und neue Zugangsmöglichkeiten gebaut, sodass das Gebäude und seine Räume nun laut Stadt barrierefrei genutzt werden. Durch den Ausbau des Dachstuhls seien außerdem rund 300 Quadratmeter zusätzliche Fläche für den Schulbetrieb gewonnen worden.

Anfang November 2024 sind die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 in ihr neues Schulgebäude eingezogen. Dieses ist nun auf die modernen Unterrichtsformen der Gemeinschaftsschule angepasst. Laut Stadt stehen der Schulgemeinschaft Lernbereiche und Ganztagsräume zur Verfügung, in denen Schülerinnen und Schüler individuell gefördert werden können. Sie seien mit neuester Präsentations- und Unterrichtstechnik ausgestattet. Die Klassenräume sind miteinander verbunden, außerdem werden auch die Flure des historischen Gebäudes genutzt.

Drei mehr als 100 Jahre alte Schulhäuser

Bei der Sanierung des Gebäudes aus der Kaiserzeit habe behutsam vorgegangen werden müssen, um dem Denkmalschutz gerecht zu werden, teilt die Stadt weiter mit. Das Schulhaus sei das bauliche Pendant zur gegenüberliegenden Knabenvolksschule an der Katharinenstraße 47. Diese sei zehn Jahre zuvor errichtet worden und stellte den ersten Abschnitt der geplanten Sanierungen von insgesamt drei Schulhäusern am Schillerpark und der Klara-Anlage dar. Die Katharinenschule, mittlerweile eine reine Grundschule, war 2023 in die frisch sanierten Gebäude gezogen.

Nun steht noch die Modernisierung des zweiten Gebäudes der Schule Innenstadt aus, das sich in der Blumenstraße 10 am Schillerpark befindet. Dabei handelt es sich um Haupt- und Verbindungsbau mit Turnhalle, erbaut von 1910 bis 1912. Die Arbeiten sollen in diesem Jahr beginnen, Fertigstellung ist für 2027 geplant. Wie im vergangenen Jahr bekannt wurde, sind die Kosten deutlich höher als ursprünglich geplant und liegen den Angaben vom Herbst zufolge bei etwa 20,6 Millionen Euro.

Schulleiter Jörg Hofrichter (zweiter von links) mit Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Bildungsbürgermeister Yalcin Bayraktar und Baubürgermeister Hans-Georg Sigel (von links) Foto: Stadt Esslingen

Bei der Einweihungsfeier wurde auch der neue Schulleiter der Schule Innenstadt offiziell ins Amt eingesetzt. Im Mai 2024 hatte Jörg Hofrichter bereits die neuen Aufgaben übernommen, nachdem die langjährige Schulleiterin Christel Binder ausgeschieden war. Zuvor war Hofrichter Leiter des Staatlichen Schulamts Göppingen.