In vielen Kommunen mangelt es an ausreichend großen Toiletten für Menschen mit schweren Behinderungen. Foto: Roberto Bulgrin

An den drei Festivaltagen beim Feuerwerksspektakel Flammende Sterne gibt es eine „Toilette für alle“ in Ostfildern. Die Reichert-Stiftung finanziert das Projekt, das schwer behinderten Menschen Teilhabe ermöglicht.

Menschen mit Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, das hat sich das Forum Gesellschaft inklusiv in Ostfildern zur Aufgabe gemacht. Weil beim Feuerwerksfestival Flammende Sterne eine „Toilette für alle“ mit Lifter fehlt, finanziert die Stiftung von Klaus und Waltraud Reichert eine mobile Anlage für die drei Festivaltage. So haben auch schwer behinderte Menschen die Möglichkeit, beim Feuerwerksfestival vom 23. bis zum 25. August dabei zu sein.

Dass eine „Toilette für alle“ in Ostfilderns Stadtteilen bislang fehlt, hatten auch Kommunalpolitikerinnen in der Sitzung vor der Sommerpause kritisiert. Für Corina Raisch (Freie Wähler) ist es eine „Herzensangelegenheit“, dass eine solche Toilette eingerichtet wird, um die Menschen mit Behinderung ins gesellschaftliche Leben zu integrieren.

Das wünscht sich auch Gabriele Klumpp (Grüne): „Bislang haben Menschen mit schweren Behinderungen keine Möglichkeit, in Ostfildern am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.“ Derzeit prüft die Stadt einen möglichen Standort. Hanna Heimsch vom Forum Gesellschaft inklusiv in Ostfildern hat nun vor dem Feuerwerksfestival die Initiative ergriffen, weil die Veranstalter zunächst keine „Toilette für alle“ auf dem Gelände im Scharnhauser Park vorgesehen hatten. Sie sprach Klaus Reichert an, der mit seiner Frau Waltraud eine Stiftung ins Leben gerufen hat. Die 1300 Euro Mietkosten übernimmt nun die Stiftung.

Diese fördert seit 2013 vorrangig Projekte in Ostfildern und der Region Ostalb. Neben Hilfen aus sozialen Gründen werden Institutionen der Kultur gefördert. Auch Leistungssportler in Randsportarten werden unterstützt. Mit dem Paralleltandem der ADFC-Ortsgruppe Ostfildern setzt der Stifter Klaus Reichert Inklusion um. 500 Kilometer ist er in diesem Jahr bereits mit Seniorinnen und Senioren durch Ostfildern geradelt.