Mörsergranaten des serbischen Waffenproduzenten Krusik sollen über Saudi-Arabien in die Hände islamistischer Extremisten im Jemen gelangt sein. Foto: BIRN

Die Enthüllung von Korruption in Serbiens Waffenindustrie bezahlt ein Familienvater mit der Freiheit. Dem Whistleblower droht im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe.

Belgrad - Der Häftling öffnet selbst die Tür. „Dies ist meine Zelle“, sagt Aleksandar Obradovic und bittet mit einladender Handbewegung in das violett getünchte Wohnzimmer seiner Wohnung in der serbischen Provinzstadt Valjevo. In der Ecke blinkt ein Decoder, an seinem Fußknöchel prangt eine elektronische Fessel. Täglich sei ihm nur für eine Stunde lang ein Spaziergang gestattet, erzählt der hoch gewachsene Mann mit dem kräftigen Händedruck: „Ansonsten ist mein Heim 23 Stunden am Tag mein Gefängnis.“