Laut dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj verhandeln die Ukraine und Russland am Dienstag und Mittwoch über „Sicherheitsgarantien und Neutralität“ der Ukraine (Archivbild). Foto: dpa/Uncredited

Die Ukraine und Russland setzen ihre direkten Gespräche in der Türkei über eine Waffenruhe fort. Die Ukraine strebt eine Verbesserung der humanitären Lage, bestenfalls einen Waffenstillstand an.

Vertreter der Ukraine und Russlands sind am Dienstag zu direkten Gesprächen über eine Waffenruhe in Istanbul zusammengekommen. Die neue Verhandlungsrunde begann gegen 09.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit, wie die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete. 

Die Delegationen waren zuvor vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im ehemaligen Sultanspalast Dolmabahce empfangen worden. „Beide Seiten haben berechtigte Sorgen“, sagte Erdogan zur Begrüßung der Unterhändler. Er rief sie dazu auf, „dieser Tragödie ein Ende zu setzen“.

Die Gespräche in Istanbul sind die ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit fast drei Wochen. Verhandlungen auf Ministerebene am 10. März im türkischen Antalya hatten keine konkreten Fortschritte im Bemühen um eine Waffenruhe in der Ukraine gebracht. Seitdem wurden die Gespräche per Videokonferenz fortgesetzt. Beide Konfliktparteien bezeichneten sie zuletzt als „schwierig“.

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Die Gespräche in Istanbul sollen bis Mittwoch dauern. Zu den zentralen Themen gehören nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „Sicherheitsgarantien und die Neutralität“ sowie der Status der Ukraine als „atomwaffenfreier Staat“. Eine Neutralität der Ukraine ist eine der russischen Hauptforderungen. Selenskyj hatte am Sonntag gesagt, seine Regierung werde die Frage „gründlich“ prüfen.

Der ukrainische Außenministers Dmytro Kuleba gab als Minimalziel für die Verhandlungen in Istanbul eine Verbesserung der humanitären Lage in von russischen Truppen belagerten Städten wie dem schwer zerstörten Mariupol aus. Wunschziel sei ein stabiler Waffenstillstand.