Phileas Fogg (David Tennant, links), Abigail Fix (Leonie Benesch) und Jean Passepartout (Ibrahim Koma) erleben Paris als eine Stadt im Aufruhr. Foto: ZDF/Tudor Cucu

Im ZDF läuft eine aufwendig produzierte Neuverfilmung des Romans von Jules Verne. Die Deutsche Leonie Benesch spielt eine Hauptrolle.

Stuttgart - Nostalgie wird dieser Tage großgeschrieben, weswegen es fast logisch ist, dass sich das ZDF auf eine alte Tradition besinnt: mehrteilige Abenteuergeschichten, die auf Klassikern der Literaturgeschichte basieren und in der Adventszeit ausgestrahlt werden. „Die Schatzinsel“, „Der Seewolf“ und „Wettlauf nach Bombay“ lockten von den Sechzigern bis in die Achtziger Millionen zu den Feiertagen vor die Bildschirme, auch eine Jules-Verne-Adaption war dabei: „Michael Strogoff“. Auf eben den französischen Schriftsteller hat sich nun der Mainzer Sender besonnen, um – in Kooperation mit einer britischen Produktionsfirma und öffentlich-rechtlichen Sendern in Frankreich und Italien – seinen Roman „In 80 Tagen um die Welt“ neu zu verfilmen.

Reise rund um den Globus

Als zaudernder Gentleman Phileas Fogg, der in seinen Gedanken abenteuerlustiger ist als in der Realität, bricht hier nun der schottische Serien-Star David Tennant dank einer Wette im London des Jahres 1872 zu einer ebenso halsbrecherischen wie romantischen Reise rund um den Globus auf. Begleitet wird er von seinem neuen französischen Bediensteten Passepartout (Ibrahim Koma), der sich die Stelle auf nicht ganz lauterem Weg erschlichen und eine eigene Agenda hat. Und statt eines Inspektors namens Fix hängt sich eine ehrgeizige junge Journalistin gleichen Namens an seine Fersen, die nicht nur ihrem Vater etwas beweisen will; gespielt wird sie von der international gerade durchstartenden Leonie Benesch, bekannt aus „Babylon Berlin“ und „Zeit der Geheimnisse“.

Der Trailer zu „In 80 Tagen um die Welt“

     

Ein paar Veränderungen an der Geschichte, die erstmals 1919 und seither praktisch jedes Jahrzehnt aufs Neue verfilmt wurde, gibt es auch jenseits der Figurenebene zu vermelden. Der Showrunner Ashley Pharoah („Life on Mars“) und der Hauptautor Caleb Ranson geben sich alle Mühe, der achtteiligen ersten Staffel (eine zweite ist in Planung) ein Mindestmaß an Diversität und Relevanz zu verleihen, ohne ihr das altmodische Flair auszutreiben.

Gediegene Unterhaltung in der Weihnachtszeit

Von einer echten Modernisierung à la „Sherlock“ (an den die Musik hier öfter erinnert) kann in der Inszenierung allerdings nicht die Rede sein. Und am Ende kommt nicht mehr heraus als gediegene Vorweihnachtsunterhaltung mit nicht unbeträchtlichem Produktionsaufwand und gutem Ensemble (das man zumindest in der Mediathek auch in der Originalfassung sehen kann). Was zumindest ganz im Sinne der Nostalgiebestrebungen sein dürfte.

In 80 Tagen um die Welt. Serienstart am Dienstag, 21. Dezember, um 20.15 Uhr im ZDF. Alle acht Episoden sind in der Mediathek abrufbar.