Ministerpräsident Winfried Kretschmann besucht die neue Impfstation an der Königstraße und richtet dringenden Appell an die bisher Ungeimpften.
Stuttgart - Der Willkommensgruß kommt aus tiefster Überzeugung: „Schön, dass Sie da sind. Ihr Team vom Klinikum Stuttgart.“ So wird jeder Impfwillige empfangen, der die lange Warteschlange vor der neuen Impfstation in der Königstraße absolviert und eine der zwölf Kabinen erreicht hat. „Wir müssen impfen, impfen, impfen, nur das Impfen führt uns aus der Krise“, bekräftigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann, als er sich am Montag ein Bild von der Einrichtung machte, die in kürzester Zeit geplant und am Donnerstag eröffnet wurde.
Auch 30 Soldaten sind im Einsatz
Mit hohem Personalaufwand: Neben zwölf Ärzten und 36 medizinischen Helfern sind auch 30 Soldaten vom Artilleriebataillon 295 und von der Panzer Pionier-Kompanie 550 im Einsatz, um einen zügigen Durchlauf zu ermöglichen. „Ihre professionelle Hilfe ist effektiv und dringend nötig“, bedankte sich Kretschmann bei Oberst Thomas Köhring, Kommandeur des Bundeswehr-Landeskommandos, und seiner helfenden Truppe, die regelmäßig für den Nachschub der aufgezogenen Spritzen mit Biontech sorgt.
Die Warteschlange reißt nicht ab
„Dieser Einsatz ging schnell, robust und effektiv“, würdige auch Jan Steffen Jürgensen, Vorstand des Klinikums Stuttgart, die entscheidende Unterstützung. Denn seit Donnerstag reißt die Warteschlange nicht mehr ab. „Wir haben seither mehr als 5000 Impfungen verabreicht“, teilte Jürgensen mit. 85 Prozent davon seien Boosterimpfungen, zehn Prozent Erst- und fünf Prozent Zweitimpfungen. Jetzt werde die Kapazität erhöht: Allein am Montag waren es 2500 Impfungen, schon in den nächsten Tagen wolle man eine Quote von täglich 5000 erreichen. Die Wartezeiten würden 20 bis 30 Minuten betragen, in maximal zehn Minuten habe man den Pieks erhalten und werde nach einer kurzen Ruhepause entlassen.
Drei Millionen brauchen die Booster-Impfung
Kretschmann verschwieg nicht, dass weitere Einschränkungen nötig sein werden, um die Pandemie in die Knie zu zwingen: „Die Situation ist bitterernst, extrem herausfordernd, die Intensivstationen sind am Limit, wir müssen Patienten in andere Bundesländer verlegen.“ Deshalb habe man noch mal enorme Kapazitäten für den Impfbedarf aus dem Boden gestampft. „Ein richtiger Kraftakt, denn wir müssen bis zum Jahresende allein noch drei Millionen Bürger im Land mit der dritten, der Booster-Impfung, versorgen.“ Ganz zu schweigen von denen, die bisher noch gar nicht geimpft seien und an die Kretschmann eindringlich appellierte: „Lassen Sie sich impfen!“ Dafür seien auch mehr als 150 mobile Impfteams im Einsatz.
Termine gibt’s im Internet
Die Impfstation, in der sich auch OB Frank Nopper ein Bild machte, ist von Montag bis Sonntag von 7.30 bis 21 Uhr geöffnet. Terminvereinbarung unter www.klinikum-stuttgart.de/impfen nötig, Ausnahmen, wird versichert, werden gemacht.