Die Nachfrage nach Impfungen ist stark gesunken. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Am 1. April wird das Impfangebot in der Region Stuttgart deutlich zurückgefahren. Wo kann man sich dann noch eine Spritze gegen das Coronavirus geben lassen? Was ist mit der vierten Impfung? Und wie werden Flüchtlinge geimpft? Ein Überblick.

Noch bewegen sich die Corona-Inzidenzen in einem Bereich, den man vor einem Jahr für kaum möglich gehalten hätte. Und trotz der hohen Werte nimmt die Nachfrage nach Impfungen drastisch ab. Darauf reagieren die Kreise in der Region Stuttgart und die Landeshauptstadt. Wo kann man sich nach dem 1. April überhaupt noch – abgesehen von Arztpraxen und manchen Apotheken – impfen lassen?  

Stuttgart reduziert

Die Stadt Stuttgart verweist auf die Impfstrategie des Landes, die vorsieht, vom 1. April an die Zahl der Impfstützpunkte landesweit zu reduzieren. Auch in Stuttgart gehe damit die Corona-Schutzimpfung sukzessive in die medizinische Regelversorgung über. Momentan gibt es unter anderem noch Impfmöglichkeiten im Katharinenhospital, in der Schwabengalerie Vaihingen, im Gerber oder im Freien Musikzentrum Feuerbach. Die Stadt verweist aber darauf, dass sich das Angebot in den kommenden Tagen noch verringern werde – und rät, sich auf der Homepage www.stuttgart.de/offenes-impfen über den aktuellen Stand zu informieren. Man werde dort zeitnah über das weitere Vorgehen aufklären, sobald vom Land nähere Informationen vorlägen.  

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Dezentrale Lösungen in Ludwigsburg

Der Kreis Ludwigsburg will auch im April noch etliche Impfstützpunkte offen halten – zumindest solange es dort noch eine gewisse Nachfrage nach Impfungen gibt. In der Ditzinger Stadthalle kann man sich mittwochs von 16 bis 20 Uhr und freitags von 12 bis 17 Uhr, im Haus der Bürger in Remseck am Neckar samstags von 12 bis 17 Uhr und donnerstags von 16 bis 20 Uhr, im Breuningerland donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr impfen lassen. Etwas längere Öffnungszeiten haben der Stützpunkt beim Kaufland in Bietigheim-Bissingen – montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr – und das Liederkranzhaus in Bietigheim-Bissingen, dienstags bis sonntags von 10 Bis 17 Uhr. Auch im Landratsamt besteht die Möglichkeit, sich montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags von 13.30 bis 15.30 Uhr eine Spritze abzuholen.  

Esslingen setzt auf Impfbus

Im Landkreis Esslingen wird mit einem Mobilen Impfteam der im Kreis bekannte Impfbus weiterbetrieben. Er soll weiterhin flexibel und gezielt an verschiedenen Orten eingesetzt werden. Ein stationäres Impfzentrum für alle gibt es schon länger nicht mehr.  

Göppinger müssen nach Eislingen

Wer im Kreis Göppingen nach dem 1. April noch einen Impfstützpunkt sucht, muss nach Eislingen fahren. Der Stützpunkt dort wird von der Kreisärzteschaft betrieben. Zudem kann bei Bedarf ein mobiles Impfteam ausrücken. Hierfür arbeiten das Deutsche Rote Kreuz, die Malteser und die Kreisärzteschaft zusammen.  

Böblingen setzt auf Sindelfingen

Das Impfen im Kreis Böblingen geht auch nach dem 1. April weiter – und zwar im neuen Kreisimpfstützpunkt (KIS) im ersten Obergeschoss des Stern-Centers in der Sindelfinger Innenstadt, Mercedesstraße 12. Die Öffnungszeiten derzeit sind Montag von 10 bis 14 Uhr, Dienstag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr, Samstag von 12 bis 18 Uhr. Der Landkreis stellt die Infrastruktur zur Verfügung; es impft ein Netzwerk aus Ärzte- und Apothekerschaft. Der Einsatz des Mobilen Impfteams in Herrenberg endet am 31. März, in Leonberg bleibt das dortige Team aktiv und impft immer freitags und samstags in der Alten Post. Die Öffnungszeiten sowie der Link zur Terminvereinbarung finden sich unter www.lrabb.de. Impfen ohne Terminvereinbarung ist jederzeit möglich; einzige Ausnahme ist das Impfen von Kindern. Hierfür müssen Termine gebucht werden.  

Impfen? Nur noch beim Arzt!

Der Rems-Murr-Kreis reagiert am drastischsten auf die um sich greifende Impfmüdigkeit. Zum 31. März stellen auch die letzten verbliebenen Impfstützpunkte in Backnang, Murrhardt und Welzheim ihren Betrieb ein. Wer sich im Rems-Murr-Kreis impfen lassen möchte, muss nun zu seinem Hausarzt gehen. Dort seien, so versichert das Landratsamt, genügend Impfdosen vorhanden und die Impfungen gesichert – auch für Flüchtlinge aus der Ukraine.  

Was passiert mit Kriegsflüchtlingen?

In Stuttgart soll es Impfangebote für Flüchtlinge im MedPoint in der Hanns-Martin-Schleyerhalle geben. Bei Bedarf seien, so heißt es bei der Stadt, auch Vor-Ort-Impfaktionen in Gemeinschaftsunterkünften durch mobile Impfteams möglich. Ähnlich handhabt das auch der Kreis Böblingen. Auf Impfangebote im KIS in Sindelfingen wird auf der Homepage auf ukrainisch und russisch hingewiesen. Auch seien Mobile Impfteams im Einsatz. In Ludwigsburg können geflüchtete Personen aus der Ukraine sich gleich bei der Registrierung im Landratsamt impfen lassen. Zudem wird ein Arztbus größere Unterkünfte mit geflüchteten Personen anfahren. In Esslingen werden die Flüchtlinge zunächst in der Zeppelinstraße empfangen. Dort werden sie auch medizinisch betreut und – auf Wunsch – geimpft. Zudem soll der Impfbus große Unterkünfte anfahren.  

Wie sieht es mit der vierten Impfung aus?

Alle öffentlichen Impfangebote können auch dazu genutzt werden, um sich eine vierte Impfung geben zu lassen. Allerdings impfen verschiedene Kreise – etwa Göppingen und Esslingen – nur im Rahmen der aktualisierten Empfehlung der Stiko zur zweiten Auffrischungsimpfung. In Stuttgart und Ludwigsburg gibt es diese Einschränkungen den Auskünften der zuständigen Behörden zufolge nicht.

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