Merkel verwies auf den dramatischen Anstieg der Infektionszahlen in Portugal. Foto: dpa/Hannibal Hanschke

Trotz sinkender Infektionszahlen hat sich Kanzlerin Angela Merkel zurückhaltend bei der Frage möglicher Lockerungen von Corona-Auflagen gezeigt. Impfungen zur Eindämmung des Coronavirus könnten noch über Jahre hinweg nötig sein.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich trotz sinkender Infektionszahlen zurückhaltend bei der Frage möglicher Lockerungen von Corona-Auflagen gezeigt. Bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz voraussichtlich am 10. Februar erhoffen sich Bund und Länder mehr Klarheit über die Verbreitung der Corona-Mutationen, wie Merkel am Montag nach dem Impfgipfel in Berlin sagte. Das werde bei der Frage von Lockerungen eine Rolle spielen.

Merkel verwies auf den dramatischen Anstieg der Infektionszahlen in Portugal, wo im Lockdown die britische Variante des Coronavirus die Oberhand gewonnen habe. „Das wollen wir nicht“, betonte die Kanzlerin.

Wachsende Gefahr der Mutation

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, er sehe die Situation mit Blick auf Lockerungen „außerordentlich skeptisch“. Er warnte davor, den Fehler zu machen, bei einer wachsenden Gefahr der Mutation jetzt überstürzte Lockerungen zu machen.

„Wir sind noch weit entfernt von dem, was zu einer umfangreichen Lockerung führen könnte“, sagte Söder. Beim Thema Stabilität und Lockdown sei „eher die Variante Nummer sicher die Bessere“, betonte er.

Impfungen könnten noch über Jahre hinweg nötig sein

Impfungen zur Eindämmung des Coronavirus könnten nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) noch über Jahre hinweg nötig sein. „Es kann sein, dass wir noch viele Jahre impfen müssen. So ähnlich wie beim Grippeimpfstoff, wo man jedes Mal die neue Mutation des Virus wieder verimpft“, sagte Merkel am Montag in Berlin nach einem Spitzengespräch zum Impfen. „Wenn sich dieses Virus weiter verändert, haben wir noch ein Problem“, fügte sie hinzu.

Merkel sagte, eine absolute Gewissheit könne es auch beim Thema Impfungen nicht geben. „Wenn zum Beispiel eine Mutante auftritt, auf die der Impfstoff nicht wirkt, dann fangen wir wieder von vorne an.“