Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen dunkle Rauchwolken: In der Nähe von Biarritz hat ein Feuer zahlreiche Anwohner in die Flucht geschlagen. Die Rückkehr zu ihren Häusern wird für einige von ihnen zum Schock - denn das Feuer war gnadenlos.
Paris - Bei einem heftigen Waldbrand in der Urlaubsregion rund um den Badeort Biarritz sind rund 165 Hektar Wald und mehrere Häuser zerstört worden. Das Feuer brach am Donnerstagabend in einem Kiefernwald im Städtedreieck Biarritz, Anglet und Bayonne nahe der Grenze zu Spanien aus. „Es ist unheimlich. Es ist nichts mehr übrig“, sagte der Bürgermeister von Anglet, Claude Olive, dem Sender Franceinfo am Freitag. „Es war ein ziemliches Wettrennen, denn das Feuer sprang von Garten zu Garten.“
Die Feuerwehr brachte den Brand in der Nacht zu Freitag unter Kontrolle, mehr als 200 Einsatzkräfte waren die ganze Nacht über im Einsatz. Auch Löschflugzeuge bekämpften den Brand. Rund ein Dutzend Anwohner, Polizisten und Feuerwehrleute kamen der Präfektur zufolge mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Mehr als hundert Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Warum das Feuer ausgebrochen ist, war zunächst unklar
Mindestens elf Häuser wurden beschädigt, wie die Zeitung „Sud Ouest“ berichtete - fünf von ihnen sind unbewohnbar. „Unten in meiner Straße näherten sich die Flammen den Häusern, und sie waren sehr heftig, wir stiegen alle in unsere Autos“, zitierte die Zeitung einen Anwohner. Dunkle Rauchwolken standen über der Gegend an der Atlantikküste, das Feuer wütete bedrohlich nah an Wohngebieten.
Der Chiberta-Wald ist eine regelrechte grüne Insel im dem dicht besiedelten Ballungsraum, der auch eine beliebte Urlaubsregion ist. Rund um den Wald stehen zahlreiche Häuser. Der Wald sei „ein unschätzbares Erbe“, ein „Umwelt- und Naturschatz“, so Bürgermeister Olive. Es habe eine unglaubliche Solidarität unter den Anwohnern gegeben. Fast alle Menschen, die in einer Turnhalle Zuflucht fanden, seien von Freunden oder Angehörigen abgeholt worden.
„Es war beeindruckend, denn wir hatten Wetterbedingungen, die überhaupt nicht gut waren“, sagte er weiter. Es habe Winde aus Richtung Süden gegeben, die das Feuer weiter angefacht hätten. Warum das Feuer ausgebrochen ist, war zunächst noch unklar. In der Region herrschte zuletzt große Trockenheit.