In Merklingen auf der Schwäbischen Alb halten nun auch Züge. Foto: IMAGO//Arnulf Hettrich

Der Ticketkauf für einen Teil der Regionalzug-Verbindungen auf der neuen Strecke zwischen Wendlingen und Ulm ist nicht einheitlich geregelt. Die Landtags-FDP will nun von der Landesregierung wissen, wie sie den Missstand beheben will.

Die FDP im baden-württembergischen Landtag will von der Landesregierung eine Erklärung zur Frage, wie Fahrgäste im vom Land bestellten Nahverkehr auf der im Dezember eröffneten ICE-Strecke nach Ulm zu ihren Tickets kommen. Wie berichtet, lassen sich in der gängigen App der Deutschen Bahn oder auf deren Webseite für den Regionalzug von Merklingen nach Ulm keine Tickets lösen. Sowohl die DB wie auch das Land verweisen auf die Zuständigkeit des örtlichen Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING).

Fragen an die Landesregierung

Diesen Umstand thematisieren die Liberalen nun in einem Landtags-Antrag. Unter anderem fragen sie nach Erkenntnissen der Landesregierung, „über die verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten von Fahrausweisen (DB App, andere Apps, Automat, Schalter) mit dem Start am Bahnhalt Merklingen nach Ulm, über Ulm hinaus im Fernverkehr, sowie in der Gegenrichtung“. Zudem bitten sie um eine Einschätzung der Landesregierung, warum etwa Fahrten innerhalb der Verbünde in Stuttgart und Karlsruhe, VVS und KVV, über die App der Bahn zu buchen sind, dies aber offensichtlich im Alb-Donau-Kreis nicht möglich ist.

Auch fragen die FDP-Abgeordneten ob sich das Land, „für eine einheitliche Buchungsmöglichkeit für Schienenverkehrsverbindungen gegebenenfalls auch in Kooperation mit der DB hinsichtlich deren App einsetzen wird, um über ein einheitliches und einfaches Buchungsportal die Attraktivität der Nutzung der Bahn zu erhöhen“.

Hohe Investitionen in die Strecke und den Bahnhof

Christian Jung, verkehrspolitischer Sprecher der FDP im Landtag, sagt: „Der Vorgang ist äußerst skurril: Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann muss dieses Buchungsproblem zeitnah lösen. Denn der Bahnhof in Merklingen hat so viel Geld gekostet, dass man für die Strecke Merklingen-Ulm für den Regionalverkehr auf der Schnellfahrstrecke auch Tickets online auf allen verfügbaren Apps kaufen können sollte.“ Der zunächst nicht vorgesehene Bahnhalt in Merklingen wurde auf Betreiben des Landes und der Anrainerkommunen gebaut. Die neue Station hat 53 Millionen Euro gekostet, 40 Millionen Euro hat das Land beigesteuert, den Rest haben die Gemeinden in der Umgebung des Bahnhofs beigesteuert. Am Bau der rund vier Milliarden Euro teuren Strecke zwischen Wendlingen und Ulm hat sich das Land mit 950 Millionen Euro beteiligt.