Foto: Hyundai Deutschland

Der Ioniq 5 von Hyundai gewinnt mit seiner Mischung aus Sportcoupé und SUV inklusiven großem Laderaum zahlreiche Tests und hamstert Preise.

Wenn Autohersteller ein neues Modell präsentieren, dann werden oft auch Superlative verwendet, etwa „Eine neue Ära der Elektromobilität“, wie Hyundai seinen vollelektrischen Ioniq 5 preist. Dass die Koreaner damit nicht übertreiben, das zeigt sich mittlerweile an diversen Vergleichstests und mehreren Preisen. Beispielsweise wurde der Ioniq 5 kürzlich von einer internationalen Jury sogar zum „German Car of the Year” 2022 gekürt. Im Finale setzte er sich gegen den Audi e-tron GT und den Porsche 911 GT3 durch.

Nicht zuletzt dieser Ioniq 5 zeigt Hyundais Wandlung auf dem deutschen Markt (seit 1991) vom Underdog zum etablierten Hersteller. Mit seinen Modellen machen die Koreaner seit Jahren ernst zunehmende Kampfansagen an die Platzhirsche auf dem deutschen Automarkt. Im Bereich der Elektroautos scheint sich das Blatt jetzt sogar zu wenden, sodass nun der eine oder andere etablierte Hersteller möglicherweise an Hyundai Kampfansagen machen muss. Das gilt zumindest für den Ioniq 5 – das erste reine Elektroauto der neuen Ioniq-Baureihe von Hyundai, das auf einer speziellen Plattform um die Akkus herum entwickelt wurde.

Als Crossover ist der Ioniq 5 ab sofort mit tonangebend bei den Elektroautos der Mittelklasse. Das zeigt sich auch beim Test der Auto Zeitung, wonach der Ioniq 5 die Premiumkonkurrenz Audi Q4 e-tron und BMW iX3 deutlich hinter sich lässt. Beim Ioniq 5 handelt sich um eine 4,64 Meter lange Mischung aus Sportcoupé und SUV, ein sogenanntes CUV, das Hyundai ab 41 900 Euro anbietet, wovon die Umweltprämie von 9570 Euro abgeht (inklusive Herstelleranteil), sodass sich ein Einstiegspreis von 32 330 Euro ergibt.

Zeitsparende Schnelllade-Technik

Mehrere Antriebs- und Batteriekonfigurationen gibt es. Alle Varianten erreichen eine Spitze von 185 km/h. Der Sprint auf 100 km/h gelingt im besten Fall in 5,2 Sekunden.

Die Einstiegsvariante kombiniert eine 58-kWh-Batterie mit einem 170 PS starken Elektromotor, alternativ auch mit Allradantrieb ab 45 700 Euro. Die größere Batterie mit 72,6 kWh gibt es ebenfalls mit Heck- oder Allradantrieb und zwar mit 217 PS ab 45 100 Euro sowie mit 305 PS ab 48 900 Euro. Je nach Modellversion wird eine maximale Reichweite von 360 bis 481 Kilometer angegeben (WLTP-Messung). Bei Fahrten ausschließlich in der Stadt beträgt die Reichweite laut Datenblatt gar bis 681 Kilometer.

Der Ioniq 5 nutzt die Schnelllade-Technik (800 Volt) von Projektpartner Rimac – die auch Porsche im Taycan verwendet – und setzt damit Maßstäbe. Den Akku von 10 auf 80 Prozent aufzuladen dauert im besten Fall nur 18 Minuten. Für 100 Kilometer Reichweite beträgt die Ladezeit gar nur fünf Minuten, teilt Hyundai mit. An einer Haushaltssteckdose dauert es freilich viel länger, nämlich 25 beziehungsweise 30 Stunden. Außerdem verfügt der Ioniq 5 über die sogenannte Vehicle-to-Load-Funktion, mit der man während der Fahrt oder im Stand beliebige elektrische Geräte wie etwa Notebooks, E-Scooter oder E-Bike-Akkus mit bis zu 230-Volt-Wechselstrom versorgen kann.

Optional ist unter anderem eine Scheibe, die sich über einen Teil der Dachfläche erstreckt und mit einem Solardach ausgestattet werden kann, das über die Solarzellen Energie aufnimmt, an die Batterie überträgt und so laut Hyundai unter optimalen Bedingungen eine zusätzliche Reichweite von bis zu 2000 Kilometern im Jahr generieren kann.

Der Kofferraum fasst bis zu 527 Liter und lässt sich bei vollständig umgeklappten Rücksitzen auf fast 1600 Liter vergrößern. Zusätzlich gibt es ein Fach unter der Motorhaube mit bis zu 57 Litern Fassungsvermögen für kleinere Gepäckstücke oder Geräte.

Serienmäßig bereits ab der Einstiegsversion sind unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, zwei 12,25-Zoll-Bildschirme für das Cockpit und das Navi, Rückfahrkamera, beheizbare Vordersitze sowie umfangreiche Sicherheitssysteme, darunter eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und eine Verkehrszeichenerkennung.

Darüber hinaus sind die Ausstattungspakete Dynamiq, Techniq und Uniq verfügbar. Highlights etwa bei Dynamiq sind eine Einparkhilfe vorne, Autobahnassistent (2. Generation), ein Querverkehrswarner hinten mit Notbremsfunktion, Ausstiegswarner, Batterieheizsystem, elektrisch verstellbarer Fahrersitz und kabellose Ladefunktion für Smartphones. Auf Wunsch sind eine Wärmepumpe, eine elektrische Heckklappe, das LED-Paket sowie das Parkpaket mit Around-View-Monitor und Parkassistent mit Fernbedienung, lieferbar.

Noch 2022 soll mit dem Ioniq 6 auch eine elektrische Sportlimousine kommen, die gegen Tesla & Co. antritt und der Ioniq 7 soll dann ab 2024 als klassischer großer SUV die gesamte Konkurrenz aufmischen.