Im neuen Block 4 gibt es eine Bar, Lagerfläche und Leerraum, der sich vielseitig nutzen lässt. Foto: HFT Stuttgart Foto:  

Der alte Pavillon der HFT Stuttgart war bei Studierenden beliebt zum Entspannen und Feiern. Nun gibt es einen neuen Treffpunkt Marke Eigenbau. Wir haben ihn besichtigt.

Der Innenhof der Stuttgarter Hochschule für Technik (HFT) an der Schellingstraße ist beliebt: Hier treffen sich Studierende, diskutieren, entspannen, trinken ein Feierabendgetränk. Doch zu Corona-Zeiten wurde klar: Der Bar-Pavillon von 2006 tut’s nicht mehr, was Neues muss her! Nun ist das Holzhäuschen fertig und geht in Betrieb. Die HFT stellt es vom 16. Oktober an aus neben weiteren Studienarbeiten, die sie als herausragend wertet, etwa einen Entwurf für ein Forschungszentrum in Brasilien und ein Projekt mit Fokus auf Pilzmycel als Baustoff, das es auf die Architektur-Biennale geschafft hat.

Prämierter Entwurf von Studierenden aus Stuttgart

Der neue Block 4 sollte den alten Pavillon übertreffen. Platz für eine Bar sollte er bieten, gleichzeitig multifunktional und nachhaltig sein, erläutert der Dekan der Fakultät Architektur und Gestaltung, Jan Cremers. Die Hochschule schrieb einen Studierenden-Wettbewerb aus. Den prämierten Entwurf haben Studis verschiedener Studiengänge dann umgesetzt – über Jahre und in wechselnder Besetzung, denn jene, die den Entwurf einst präsentierten, haben längst ihre Abschlüsse.

So sah der alte Block 4 aus. Die roten Elemente hat das Bauteam in das neue Gebäude eingebaut. Foto: HFT

Entstanden ist ein freundlicher beige-roter Bau, der unter anderem aus Schadholz und vielen Elementen des alten Pavillons besteht. „Zerlegbar, ohne Klebstoff, nicht giftig“, fasst Cremers zusammen. Eine mit Werbung bedruckte Plane, die einst den Fußweg über die Stuttgart-21-Baustelle geziert hat, hält als Regenschutz her. Die Planenstücke sind mit Stahl verbunden, der Rest von Block 4 kommt ohne Metall aus, alle Teile sind wiederverwendbar. Cremers liefert den Fachbegriff dazu: „Zirkuläres Bauen nennen wir das.“

Doch das Projekt ist noch nicht beendet. „Das hier wird bei Regen nass und verwittert irgendwann“, sagt Cremers, zeigt auf eine hölzerne Fassade und grinst verschmitzt. „Das werden sie dann merken.“ Damit spielt er auf das Ziel des Projekts an: Wer an der HFT studiert – Architektur, Bauingenieurwesen oder Klima-Engineering etwa – soll sich an dem Bau ausprobieren können, Block 4 soll sich wandeln, ein Versuchslabor bleiben. Klar ist: Es bieten sich viele Möglichkeiten zum Experimentieren. Wie die Studenten ihren neuen Treffpunkt zum Feiern annehmen, muss sich hingegen noch zeigen. Bei unserem Besuch war die Bar noch nicht eingebaut.

Präsentation der besten Studienarbeiten

Schau
Den neuen Treffpunkt Block 4 und weitere Studienprojekte präsentiert die HFT bei ihrer Ausstellung „Best of 25“: Die Vernissage ist am Donnerstag, 16. Oktober, ab 19 Uhr im Gebäude 8, Breitscheidstraße 5, und wird gleichzeitig digital unter www.bestof.hft-stuttgart.de online gehen.

Ausstellungsdauer
Die Projekte sind von 17. Oktober bis einschließlich Donnerstag, 23. Oktober, zu den regulären Öffnungszeiten der HFT (Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr) zu sehen.