Perfektionierte Infusionsständerhaben Franziska Meinecke (links) und Astrid Elsbernd von der Hochschule Esslingen entwickelt. Foto: Horst Rudel

Künstliche Intelligenz oder Robotik werden gefördert. Doch einfache Hilfsmittel in der Pflege führen nach Ansicht zweier Professorinnen der Hochschule Esslingen ein Schattendasein. Das Interesse von Staat, Politik, Wirtschaft und Herstellerfirmen sei völlig zu Unrecht sehr gering.

Der Senior hat den Herbst-Blues. Sein Pflegeroboter spürt die gedrückte Stimmung und sorgt für Aufheiterung: Er reserviert eigenständig einen Tisch im Lieblingsrestaurant, lädt einen Kumpel zu Besuch ein, organisiert eine Kinokarte. An so einem vermenschlichten Pflegeroboter wird intensiv geforscht. Überhaupt sind Künstliche Intelligenz (KI), Robotik oder Digitalisierung „hipp“, meint Astrid Elsbernd. Darum würden „enorme Forschungsmittel in diese Bereiche“ fließen – doch einfache Hilfsmittel für den Alltag führten ein finanzielles Schattendasein und blieben oft unbeachtet. Diese Tendenz aber können die Professorin an der Hochschule Esslingen und ihre Kollegin Franziska Meinecke nur bedauern: Zusammen mit Simone Gross und Marcel Schmucker bilden sie ein vierköpfiges Team, das Erleichterungen für Pflegende, Personal und Patienten schaffen möchte. Dabei setzen sie auf Praxisbezug, Alltagstauglichkeit, Kommunikation mit Betroffenen und gesunden Menschenverstand.