Im Ludwigsburger Rathaushof gibt es einen neuen Trinkbrunnen. Es ist der sechste in der Stadt, im Landkreis sind es noch einige mehr. Wir geben einen Überblick.
Am Ludwigsburger Rathaus sprudelt seit Kurzem das Trinkwasser. Am Mittwoch ist auf dem Rathausplatz ein neuer Trinkbrunnen in Betrieb gegangen. Es ist der sechste in der Stadt, von März bis Oktober bekommen die Menschen dort per Knopfdruck kostenlos Wasser. Solche Brunnen gibt es in vielen Kommunen im Landkreis. Weitere sollen folgen – doch oft hakt es beim Geld.
„Die Brunnen werden für uns zunehmend wichtiger, wenn wir heiße Perioden haben“, sagt Ludwigsburgs Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. Fünf weitere gibt es in Ludwigsburg bereits. Einer steht auf der Bärenwiese, einer am Marktplatz, der dritte Brunnen in der Innenstadt befindet sich auf dem Arsenalplatz. Hinzu kommt der Brunnen auf dem Tammer Platz in Eglosheim sowie einer an der Bootsanlegestelle in Hoheneck. Andere Städte sind sogar schon deutlich weiter. In Stuttgart etwa wurde Anfang Juli der 116. Trinkbrunnen in der Landeshauptstadt eingeweiht.
„Wir hätten schon noch Ideen für weitere Standorte in der Stadt. Das Problem ist die Finanzierung“, sagt Schwarz. Etwa 10 000 Euro habe der neue Brunnen im Rathaushof gekostet, in diesem Fall hat ihn die Württembergische Gemeindeversicherung (WGV) gesponsert. Wirklich kostspielig sei laut Schwarz aber vor allem der Betrieb. So entnehmen etwa die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) einmal in der Woche Proben, um eine ausreichende Wasserqualität sicherzustellen. Darüber hinaus würden die Brunnen wöchentlich gereinigt.
Brunnen sind auf der Cool-Map markiert
Die Kosten sind laut dem Landratsamt Ludwigsburg auch einer der Hauptgründe, warum manche Kommunen im Landkreis keine Trinkbrunnen aufstellen. Auf einer Cool-Map hat die Behörde die Brunnen vermerkt, die ihr von den Städten und Gemeinden gemeldet worden sind. Dazu gehören etwa die drei Brunnen in Kornwestheim. Sie liegen an der Uhlandwiese, am ESG-Gelände in der Jahnstraße und unter der Gumpenbachbrücke.
Weitere Planungen gebe es dort derzeit zwar nicht, das Thema solle jedoch bei künftigen Baumaßnahmen, etwa im Rahmen des Umbaus der Güterbahnhofstraße, „mitgedacht“ werden, wie die Stadt mitteilt. Nach Angaben des Landratsamts gebe es in Großbottwar zur Zeit erste Überlegungen für einen Trinkbrunnen, in Erdmannhausen wurde vergangene Woche am Rathaus einer eröffnet.
Solche Trinkwasserquellen aufzustellen zählt zu den Maßnahmen, die der Hitzeaktionsplan des Landkreises vorsieht. Sie seien „wichtig, aber nur ein kleiner Teil des Hitzeschutzes im Landkreis“, heißt es aus dem Landratsamt. „Ein wesentlich größerer Teil ist die Sensibilisierung und das Informieren der Bürgerinnen und Bürger sowie vulnerabler Personengruppen und Einrichtungen.“ Andrea Schwarz ist sich trotzdem sicher: „Der Nutzen der Trinkbrunnen wird kontinuierlich steigen. In den südeuropäischen Ländern sind sie ja seit Langem gang und gäbe.“