Immer mehr Menschen suchen Hilfe und Beratung. Deshalb stockt Ostfildern die Fördergelder für Frauen helfen Frauen, für die Schuldnerberatung und für Tafelläden auf.
Immer mehr Menschen brauchen Hilfe bei Krisen und Konflikten. Um den steigenden Bedarf zu decken, hat der Ostfilderner Gemeinderat die Zuschüssen für die sozialen Beratungsangebote und Projekte freier Träger für die Jahre 2025 und 2026 nicht nur gesichert, sondern zum Teil auch aufgestockt. „Ziel ist es, bewährte Hilfsangebote für Menschen in schwierigen Lebenslagen zu sichern und weiterzuentwickeln“, sagt Tanja Eisbrenner, die Pressesprecherin der Stadt.
Dass immer mehr Frauen Opfer von Gewalt werden, beobachten die Beraterinnen von Frauen helfen Frauen auf den Fildern. Um den steigenden Andrang zu bewältigen, unterstützt auch Ostfildern die Beratungsstelle künftig mehr – sie wird gemeinschaftlich von den Filderkommunen getragen. Ostfildern beteiligt sich 2025 und 2026 mit jährlich rund 12 000 Euro an den Gesamtkosten. Mit den Fördergeldern wird das Angebot aufgestockt; außerdem beteiligen sich die Kommunen an der Deckung eines bestehenden Defizits.
Mehr Geld gibt es auch für die Schuldnerberatung und für den Diakonie- und Tafelladen. Auch in diesem Bereich steigt der Bedarf stetig. Der Kreisdiakonieverband Esslingen, Träger der Schuldnerberatung auf den Fildern, erhält künftig mehr Unterstützung. Durch die Integration der bislang projektfinanzierten Familienschuldnerberatung steigt der städtische Zuschuss auf 12 800 Euro jährlich. Ostfildern beteiligt sich damit an einem präventiven Beratungsangebot, das auch Familien mit Kindern schnelle Unterstützung ermöglicht. Für den Diakonie- und Tafelladen Nellingen, der einkommensschwache Menschen mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt, zahlt die Stadt 2025 rund 3700 Euro. 2026 wird der Zuschuss neu berechnet. Die Gesamtkosten für den Betrieb teilen sich mehrere Kommunen.
Rat und Tat für psychisch kranke Menschen in Ostfildern (Kreis Esslingen)
Weiter fördert die Stadt den Sozialpsychiatrischen Dienst Filder des Reha-Vereins zum Aufbau einer sozialen Psychiatrie im Landkreis Esslingen. Die Stadt Ostfildern beteiligt sich 2025 und 2026 jährlich mit knapp 5000 Euro an dem Angebot. Die Einrichtung, die als Verein geführt wird, begleitet psychisch erkrankte Menschen und bietet wohnortnahe Hilfen, um Rückfälle oder stationäre Aufenthalte zu vermeiden.
Auch das Mentoringprojekt der Bürgerstiftung Ostfildern, das in Kooperation mit dem Freundeskreis Asyl und der Stadt durchgeführt wird, erhält weiterhin kommunale Unterstützung. 2025 und 2026 sind jeweils 10 000 Euro eingeplant. Das Projekt bringt ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren und Geflüchtete passgenau zusammen und unterstützt so gezielt die Integration in die Stadtgesellschaft.
Kreisweite Perspektive für den Verein Wildwasser
Neue Perspektiven tun sich für den Verein Wildwasser auf. Er bietet Beratung bei sexualisierter Gewalt. 2025 zahlt Ostfildern noch eine Übergangsförderung von 1000 Euro. Ab 2026 übernimmt der Landkreis Esslingen die Finanzierung im Rahmen eines neuen Gesamtkonzepts für die Beratungslandschaft.
Dir Förderung für kreisübergreifende Beratungsangebote einheitlich zu gestalten, haben sich die Kommunen zum Ziel gesetzt. Die derzeitige Förderperiode läuft bis Ende 2026. Ziel ist es nach Eisbrenners Worten, „bis 2027 auf Landkreisebene ein einheitliches Fördersystem für soziale Beratungsangebote zu schaffen – mit klaren Zuständigkeiten, gleichen Standards und weniger Abstimmungsaufwand für alle Beteiligten.“