Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen: Eine von acht erkrankt im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom. Laut Prof. Dr. Thorsten Kühn, Leiter des Brustzentrums an der Filderklinik, sind die Heilungschancen heutzutage hoch.
„Für Betroffene beginnt mit der Diagnose eine beängstigende Kombination aus Ungläubigkeit, Hilflosigkeit und Angst“, erklärt der Facharzt für Frauenheilkunde und spezialisierte Brustoperateur. „Die Verunsicherung beruht nicht nur auf der Erkrankung an sich – letztlich sind es auch die zumeist unbekannten Therapien, die Ängste auslösen können“. Erkrankte Frauen möchten nicht nur eine von vielen Krebspatientinnen sein, sondern ganzheitlich wahrgenommen und behandelt werden. Diesem Wunsch wird das Kooperative Integrative Brustzentrum der Filderklinik gerecht: Betroffene erhalten hier die höchste Behandlungsqualität nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie das maximale Knowhow evidenzbasierter Komplementärmedizin.
Jede Art von Brustkrebs ist so individuell wie die Patientin selbst. Betroffene gehen ganz unterschiedlich mit ihrer Erkrankung um. „Nur eine ausführliche Diagnostik und Beratung gibt Sicherheit und Gewissheit bei der Auswahl der Therapie- und Behandlungsmethoden“, so Kühn. „Wir legen großen Wert auf eine umfangreiche Aufklärung und erläutern, wie konventionelle und komplementärmedizinische Angebote miteinander kombiniert werden können. Dies ermöglicht ein Behandlungskonzept, das auf die persönlichen Bedürfnisse der Patientin abgestimmt ist. Das Wichtigste für uns ist, Betroffene und auch Angehörige in dieser belastenden Situation fachlich und menschlich zu begleiten.“
Brustkrebs: Maßgeschneiderte Therapie
Die Basis jeder Therapieentscheidung ist eine gründliche Diagnostik. In der Filderklinik werden sämtliche bildgebende Verfahren, wie Untersuchungen mittels Ultraschall, Mammographie, CT und MRT durchgeführt. Gewebeentnahmen erfolgen in schonender, minimalinvasiver Technik. Bei der Sentinel-Lymphknotendiagnostik wird auf radioaktive Substanzen verzichtet.
„Heute weiß man, dass radikales Operieren die Prognose nicht verbessert“, erläutert Prof. Dr. Kühn. „In unserem Brustzentrum sind wir auf schonende, ästhetische Operationen spezialisiert. Dazu gehören ultraschallgeführte Eingriffe und brusterhaltende Verfahren sowie Brustrekonstruktionen mit Implantaten und Eigengewebe. Außerdem verfügen wir über mondernste Techniken, mit denen selbst nicht tastbare Herde schonend markiert werden.“
Die Filderklinik bietet zudem das gesamte Spektrum der medikamentösen Tumortherapie an. Dazu zählen Antihormontherapie, Chemotherapie, Antikörper- und Immuntherapie. Bestrahlungen werden in Kooperation mit dem Klinikum Esslingen durchgeführt.
Ergänzend dazu setzt die Filderklinik auf Therapien der Komplementärmedizin wie zum Beispiel Physiotherapie, Kunst- und Bewegungstherapien, äußere Anwendungen sowie naturheilkundliche Arzneimittel. Ziel ist, die Nebenwirkungen der konventionellen Behandlung zu reduzieren und die Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern.
Interdisziplinäre Kompetenz an der Filderklinik
Das Team des Brustzentrums um Prof. Dr. Thorsten Kühn besteht aus Experten unterschiedlicher Fachbereiche. An der Therapie sind unter anderem Gynäkologen, spezialisierte Brustoperateure, Onkologen, Radiologen und verschiedene Therapeuten beteiligt. Darüber hinaus gibt es speziell ausgebildete Pflegefachkräfte und Psychoonkologen, welche die betroffenen Frauen begleiten. Prof. Dr. Kühn selbst ist neben seiner Tätigkeit an der Filderklinik Mitbegründer und Vorsitzender der EUBREAST, einem der weltweit größten Netzwerke von Brustkrebs-Chirurgen. Er hat sich dem Thema Brustkrebs voll und ganz verschrieben und sich in der Forschung auch international einen Namen gemacht. „Für mich als Arzt ist es immer wieder ein tolles Erlebnis zu sehen, wie wir Brustkrebs heute behandeln können, wie die Sterberate sinkt und die Lebensqualität erhalten bleibt. Wir möchten die Frauen nicht nur am Leben, sondern im Leben halten.“
Info: Betroffene Frauen können in der Filderklinik einen Sprechstundentermin bei Prof. Dr. Kühn per E-Mail vereinbaren.