Carl Eugen ist kein Kind von Traurigkeit, seine ausschweifenden Feste und seine Vorliebe für Mätressen sind legendär. Foto: Wikipedia

Erst Despot, dann treu sorgender Monarch: Die Wandlung des württembergischen Herzogs Carl Eugen erfolgt abrupt, aber nicht ganz freiwillig. Er hinterlässt zahlreiche Bauten, zahllose uneheliche Kinder und ein gespaltenes Erbe.

Stuttgart/Ludwigsburg - Giacomo Casanova ist schwer beeindruckt. Der Hof des Herzogs von Württemberg sei „der glänzendste von ganz Europa“, schreibt der weit gereiste Venezianer in seinen Memoiren. „Herrliche Gebäude, ein großartiger Marstall, eine glänzende Jägerei, Launen aller Art, kosteten ihm viel Geld; ungeheure Summen aber gab er für hohe Besoldungen aus und noch größere für sein Theater und seine Maitressen“, berichtet er über den damals 32-jährigen Herzog Carl Eugen. Der ist ebenfalls ein Genussmensch und ein notorischer Schürzenjäger. Was auch Casanova nicht verborgen bleibt, als er Ludwigsburg 1760 besucht. „Alle Tänzerinnen sind hübsch und alle rühmten sich, den gnädigen Herrn zum mindesten einmal glücklich gemacht zu haben.“