Ein packendes Spitzenspiel: Zwei Altenstädter nehmen Reichenbachs Alexander Stammhammer Foto: Rudel - Rudel

Der TVR muss nun auf einen Ausrutscher des Konkurrenten hoffen.

ReichenbachHängende Köpfe bei den Spielern, geknickte Stimmung aufseiten der Fans und sogar die ein oder andere Träne fiel auf den Boden der Reichenbacher Brühlhalle. Gleichzeitig sah und hörte man die Altenstädter Jubeltraube mit den mitgereisten Fans feiern. Eigentlich war doch alles angerichtet für das Spiel der Saison. Eine riesige Vorfreude, ein Heimspiel mit ausverkaufter Halle, die bessere Ausgangslage und das große Selbstvertrauen, das die Reichenbacher sich durch zwölf ungeschlagene Spiele in Folge erarbeitet hatten. Und doch hat es nicht sein sollen: Mit 22:26 (10:12) verlor der TV Reichenbach das Topspiel der Landesliga gegen den TV Altenstadt und hat den Aufstieg in die Württembergliga nun nicht mehr in der eigenen Hand.

Umkämpfte und hitzige Partie

Große Enttäuschung herrschte natürlich auch bei den Verantwortlichen des TVR: „Das war heute einfach zu wenig. Uns hat die Dynamik im Angriff gefehlt und wir haben zu viele Fehler gemacht, die man sich in einem Spitzenspiel in diesem Maß nicht erlauben darf“, erklärte Coach Volker Haiser.

Die Altenstädter nutzten diese Fehler immer wieder eiskalt aus. „Wir haben uns gut vorbereitet und deswegen war uns klar, dass wir das Spiel nur über unsere eigene Abwehr gewinnen können. Denn Reichenbachs Abwehr ist enorm stark“, sagte Altenstadts Trainer Andreas Frey, „da kamen uns die einfach erzielten Tore natürlich gelegen“.

Doch ganz so einfach war es für den TVA keineswegs. Von Anfang an war es eine hart umkämpfte und enge Angelegenheit. Altenstadt erwischte zwar den besseren Start, durch den sich Haiser früh gezwungen sah, eine Auszeit zu nehmen. Danach war der TVR allerdings voll im Spiel. Auch, weil Altenstadt durch eine Manndeckung gegen Top-Werfer Piotr Bielec nicht mehr die Durchschlagskraft hatte wie zuvor. Trotzdem hielt der TVA konstant einen Zwei- bis Drei-Tore-Vorsprung aufrecht. Zugleich kam der Gäste-Keeper Ionut Torica immer mehr ins Spiel.

Reichenbachs Athletiktrainer Alec Farrell haderte mit der Chancenverwertung: „Wir haben vorne unsere Galligkeit vermissen lassen“. Und auch wenn sich Altenstadt nie entscheidend absetzte und die Fans das Gefühl hatten, dass das Spiel noch zu drehen ist, gab es nichts mehr zu holen für den TVR. „Wir sind trotzdem stolz auf uns, auf die super Unterstützung und das ganze Drumherum“, sagte Haiser. „Es war eines Spitzenspiels würdig“.

Jetzt bleibt den Reichenbachern nur, in den verbliebenen drei Spielen die eigenen Hausaufgaben zu machen und auf einen Ausrutscher der Altenstädter zu hoffen. Ansonsten wissen sie, in wem sie ihren Meister gefunden haben.

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