EsslingenIm Württembergliga-Derby zwischen den Handballern der SG Hegensberg/Liebersbronn und dem TSV Wolfschlugen hat es keine Überraschung gegeben: Die Wolfschlugener setzten sich souverän mit 33:24 (17:12) durch und stehen mit 12:0-Punkten an der Tabellenspitze.
Es war kein typisches Derby – Hegensberg/Liebersbronn zeigte nicht nur im spielerischen Bereich Schwächen, sondern ließ auch die nötigen Emotionen vermissen. „Das war kämpferisch nicht genug und wir haben zu viele taktische und individuelle Fehler gemacht“, fasste Jochen Masching zusammen. Der SG-Trainer war nach der Partie sichtlich bedient. Die Mannschaft vom Berg schaffte es nur wenige Minuten lang, zu überzeugen und Wolfschlugen zu fordern. Nach dem 3:8-Rückstand (11.) nahm Masching eine Auszeit, die kurz Wirkung zeigte: Die SG brachte die Wolfschlugener Abwehr mit ihren Angriffen nun besser in Bewegung und kam auf 9:10 heran (18.).
Auf der Gegenseite ärgerte sich TSV-Coach Veit Wager – aber nur kurz.. Denn die Wolfschlugener behielten in dieser Phase die nötige Ruhe. Bezeichnend waren die Tore von Marcel Planitz zum 11:9 (19.) und 13:9 (22.), denn kurz zuvor hatte der Rückraumspieler noch überhastet abgeschlossen (18.). Wager: „Wir hatten ehrlich gesagt mehr Gegenwehr erwartet und uns auf einen großen Kampf eingestellt. Das war ein gebrauchter Tag für die SG.“
Starke Abwehr
Auf Wolfschlugens Abwehr war wieder einmal Verlass. Der Mittelblock um Samuel Stoll und Planitz und auch in Kombination mit Patrick Bauer stellte Hegensberg/Liebersbronn vor große Probleme. Immer wieder probierte es die SG durch die Mitte – und scheiterte spätestens am Wolfschlugener Schlussmann Yannik Beck. „Ein Torhüter lebt von seiner Abwehr. Wir hatten beide einen guten Tag und konnten das abrufen, was wir Woche für Woche trainieren“, sagte Beck.
Hegensberg/Liebersbronn war sicher nicht favorisiert, braucht nun aber dringend ein Erfolgserlebnis. Denn das Team hat nach sieben Spielen erst drei Punkte und steht im Tabellenkeller. „Mit so einer Leistung können wir gegen niemanden etwas holen. Da müssen wir uns hinterfragen“, sagte Masching und betonte: „Wir müssen weiter arbeiten und brauchen mehr Konstanz.“
Bei den Wolfschlugenern übten sich die Verantwortlichen in Understatement. Tenor: Natürlich wollen wir oben bleiben, aber es sind erst sechs Spiele gespielt. „Das war ein überragender Start. Aber ich muss eine Floskel verwenden: Wir schauen von Spiel zu Spiel“, sagte Wager und verwies auf die kommenden Aufgaben gegen den TSV Heiningen, beim TSV Deizisau und gegen den SKV Unterensingen. „Jetzt gilt es“, betonte auch Stoll und fügte dann doch noch hinzu: „Wir wollen ganz oben mitspielen.“