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Auf dem Breitwiesenareal entsteht die Amalienresidenz der Evangelischen Heimstiftung. In dem Komplex wird auch die Schulmensa untergebracht.

HochdorfBauprojekte werden sich in diesem Jahr in Hochdorf nicht nur auf die Gemeindekasse auswirken, sondern auch für die Bevölkerung spürbar sein. Für Diskussionsstoff sorgt weiterhin die Zukunft der Schule.

Bauen: Neuen Wohnraum zu schaffen hat die Gemeinde weit oben auf ihrer Agenda – auch in diesem Jahr. Wenn das Wetter mitspielt und bei der Vergabe alles glatt läuft, sollen im Februar die Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet „Hofäcker“ beginnen. Die Erschließung dauert gut ein Jahr. Im ersten Abschnitt „Hofäcker 1“ ist die Bebauung mit 37 Einfamilien- und Doppelhäusern vorgesehen. Der später vorgesehene zweite Abschnitt schließt direkt westlich an. Noch ist der Verkauf der Grundstücke nicht gestartet, die Nachfrage ist laut Gemeindeverwaltung aber allgemein sehr hoch. Das zeigte sich auch schon bei dem kleinen, direkt im Ortskern gelegenen Baugebiet „Talbachgasse“.

Im Herbst soll die Amalienresidenz der Evangelischen Heimstiftung samt neuer Schulmensa im Breitwiesenareal fertig werden. Dann können auch die Mietverträge geschlossen werden. Vorgesehen ist bislang, dass die ersten Bewohner im Januar 2021 einziehen können. In diesem und im nächsten Jahr fallen für den Kauf und die Einrichtung der Schulmensa 1,2 Millionen Euro an, der Großteil in diesem Jahr. In Betrieb ist das neue Kinderhaus im Hof mit Kindergarten und Krippe bereits. Bei den Außenanlagen laufen die Restarbeiten: Der Spielbereich im Garten ist fertig, die neue Kinderwagenhütte sowie der Asphaltbelag der Zufahrt sollen es bis Mitte März sein.

Neu bebaut wird auch das Grundstück des ehemaligen Gasthauses Linde, das während der Rathaussanierung als Interimssitz der Gemeindeverwaltung diente. Auf dem Eckgrundstück, eingerahmt von der Eichendorff- und Beethovenstraße sowie Im Stock, sollen zwei zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 13 Wohnungen, Außenstellplätzen und einer Tiefgarage entstehen. Investor ist die Wohnbau Birkenmaier GmbH aus Dettingen, die auch im Ortskern an der Gewölbegasse zwei Mehrfamilienhäuser baut. Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan steht noch im Januar auf der Agenda des Gemeinderats. Mit dem Beginn der Abrissarbeiten ist gegen Ende des Jahres zu rechnen. Danach startet der Neubau.

Vereine: Aus der evangelisch-methodistischen Kirche wird ein Vereinshaus. Am Sonntag, 19. Januar, wird das Gebäude im letzten Gottesdienst an die Gemeinde übergeben. Danach soll es den Hochdorfer Vereinen zu Schulungs-, Unterrichts- und Übungszwecken im gymnastischen, musikalischen, künstlerischen und kulturellen Bereich zur Verfügung stehen. Öffentliche Veranstaltungen sind mit Rücksicht auf die Nachbarschaft nicht vorgesehen.

Schule: Nach derzeitigem Stand soll es im Frühjahr 2021 einen Bürgerentscheid dazu geben, ob an der Grundschule künftig eine verpflichtende Ganztagsschule oder doch eine Fortsetzung der flexiblen Schulkindbetreuung eingerichtet wird. Gegen eine Pflichtganztagsschule hatte sich eine Bürgerinitiative gebildet. Die Schulkonferenz sprach sich bereits 2017 für eine Ganztagsschule in Wahlform aus. Das bedeutet, dass die Eltern für ihr Kind zwischen der Halbtags- und Ganztagsschule wählen können. Das Thema wird die Gemeinde sicherlich noch länger beschäftigen. Vertreter des Schulamts wurden in die kommende Gemeinderatssitzung eingeladen, um über den Stand der Rechtslage und die Möglichkeiten in der Betreuungsform zu informieren. Wie Bürgermeister Gerhard Kuttler sagt, setzen sowohl das Kultusministerium des Landes als auch der Bund auf Flexibilität für Eltern und Schüler, was einen Anspruch auf Betreuung, aber keine Betreuungspflicht beinhalte. Wieder ein führen will das Land zudem die finanzielle Förderung der flexiblen Schulkindbetreuung.

Finanzen: Die derzeit gute Liquidität der Gemeinde wird im Laufe des Jahres durch verschiedene Investitionen sinken, durch einkalkulierte Grundstückserlöse aber laut Kämmerin Lydia Haller noch im akzeptablen Rahmen. Langfristig für höhere Kosten sorgt das gewachsene Betreuungsangebot im Kleinkind- und Schulbereich. Zu Buche schlagen außerdem Vorhaben wie die Erschließung des Baugebiets „Hofäcker“, Straßensanierungen, die weitere Erschließung des Breitwiesenareals samt Aufwertung des Talbachs oder auch die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs.