Neuhausens flinker Louis Mönch Foto: Kehle - Kehle

Das Spiel war nichts für schwache Nerven

NeuhausenEine Viertelstunde vor dem Spielende stand die untere Tribüne in der Egelseehalle und peitschte die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen lautstark nach vorne. Zuvor hatte sich das Team zurückgekämpft und den Fünf-Tore-Vorsprung des VfL Pfullingen egalisiert. Es war kein Spiel für schwache Nerven, aber am Ende stand der wichtige 31:30 (18:16)-Sieg für die Neuhausener fest, die damit ihren dritten Saisonsieg feierten. Die Erleichterung war riesengroß. „Wir sind einfach überglücklich“, sagte Kapitän Hannes Grundler, der mit zwölf Treffern maßgeblich am Erfolg beteiligt war. Erst mit dem Schlusspfiff erzielte Rechtsaußen Roman Fleisch den Siegtreffer.

Die Neuhausener hatten seit Anfang Oktober auf den dritten Saisonsieg gewartet, es war eine Revanche für die deutliche 28:43-Hinspielniederlage und die Mannschaft überwintert nach dem erfolgreichen Rückrundenauftakt nun auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. „Endlich haben wir uns belohnt. Es ist schön, so in die Winterpause zu gehen“, betonte Grundler. Oft genug hatte in dieser Saison eine gute Leistung nicht zum Sieg gereicht. Auch Eckard Nothdurft war sichtlich erleichtert. „Dieser Sieg hält die Lampe am glimmen“, sagte der Coach mit Blick auf die Tabelle. Nach dem Schlusspfiff lagen sich die Verantwortlichen in den Armen und die Mannschaft vollführte ein Freudentänzchen auf dem Feld.

In der ersten Hälfte zeigten die MadDogs über weite Strecken in Angriff und Verteidigung eine sehenswerte Leistung. Mit variablen Spielzügen brachten sie die Pfullinger Abwehr in Bewegung und schlossen meist konsequent ab. Die 5-1-Defensive agierte oft aggressiv, fand allerdings nicht immer ein Mittel gegen den starken Niklas Roth. Nach der 8:4-Führung (10.) zeigten die Neuhausener erstmals Nerven, gaben die Führung aber bis zur Pause nicht aus der Hand. Pfullingen kam lediglich bis auf ein Tor heran (10:11 / 18.).

Der Einbruch kam dann nach der Pause. Da fand das Filder-Team keinen Zugriff mehr und wirkte nach vorne plötzlich ideenlos. Die Pfullinger trafen in dieser Phase nach Belieben und zogen schnell auf 24:19 (40.) davon.

Dann folgte die entscheidende Phase: Die Neuhausener brachen nicht ein und bewiesen Moral. Nach acht torlosen Minuten ließ Grundler den Ball zum 20:24 im Netz zappeln (41.). Jetzt zeigten die Pfullinger immer wieder Nerven und die Neuhausener zwangen sie zu Fehlern. Schon vor dem Ausgleich durch Julian Reinhardt zum 25:25 (47.) hielt es die Neuhausener Zuschauer nicht mehr auf ihren Plätzen. Sie peitschten das Team stehend nach vorne. Zwar wurde es kurz vor Schluss noch einmal eng, als die Neuhausener sich die 30:27-Führung (57.) noch einmal nehmen ließen (30:30 / 60.), aber der Wille war an diesem Abend bei den MadDogs stärker und wurde am Ende auch mit dem nötigen Quäntchen Glück belohnt. „Der Ball musste rein, egal wie“, sagte Fleisch.

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