Schwerer Unfall beim Herrenberger Busbahnhof: Der 72-jährige Lininenbusfahrer befindet sich wohl außer Lebensgefahr.
Nur eine gute Nachricht verbindet sich mit dem schweren Verkehrsunfall, der sich am Freitagnachmittag beim Busbahnhof in Herrenberg ereignet hat: Der verunglückte Linienbus war leer, der Fahrer hatte noch keine Fahrgäste aufgenommen. Nicht auszumalen, wie viele Opfer und Schwerverletzte ansonsten wohl zu beklagen gewesen wären.
Wie berichtet, kam es am Freitag gegen 16.15 Uhr beim Busbahnhof in Herrenberg zum spektakulären Unfall. Nach bisherigen Ermittlungen wendete der 72-jährige Fahrer eines Omnibusses, um über die westliche Ausfahrt des Busbahnhofs an die parallel zur Kalkofenstraße befindlichen Haltestellen zu gelangen und dort Fahrgäste aufzunehmen. Aus noch ungeklärter Ursache prallte er jedoch zuvor gegen ein auf der Kalkofenstraße in Richtung der Sporthallen fahrendes Wohnmobil der Marke VW.
Auch eine Aldi-Mitarbeiterin wird leicht verletzt
Durch die Kollision wurde das Wohnmobil abgewiesen und kam an einem Hang zum Stehen. Der Bus durchbrach den gegenüber der Haltestelle befindlichen Zaun, schanzte über die Brüstung und stürzte eine etwa acht Meter tiefe Böschung hinunter. Die Front des Busses krachte gegen die Außenwand des dortigen Aldi, genau an jener Stelle, hinter der sich ein Mitarbeiterraum des Lebensmitteldiscounters befindet. Durch die Kollisionen wurde der Busfahrer schwer, der 68-jährige Fahrer des Wohnmobils leicht verletzt. Ebenso durch die herumfliegenden Scherben einer zerborstenen Glasscheibe leicht verletzt wurde eine Aldi-Mitarbeiterin, die sich zum Unfallzeitpunkt im Aufenthaltsraum befand; sie erlitt zudem einen Schock.
Der Busfahrer wurde vom Rettungshubschrauber Christoph 41 in ein Krankenhaus transportiert und musste noch am Abend operiert werden. Er ist nach ersten Informationen außer Lebensgefahr. Ein vor dem Discounter parkender VW Golf wurde durch herumfliegende Betonteile beschädigt. Zur Ermittlung der Unfallursache wurde beim Busfahrer eine Blutprobe entnommen, zudem wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Sachverständiger hinzugezogen.
Bergungsarbeiten ziehen sich lange hin
Die Bergung der Fahrzeuge musste mithilfe zweier Autokräne vorgenommen werden und zog sich bis in den späten Freitagabend hinein. Wie die Polizei mitteilt, addiert sich der Gesamtschaden auf etwa 115 000 Euro.