Noch nie war es an einem 12. September so kühl in Stuttgart (Archivfoto). Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der Donnerstag markiert einen neuen Temperatur-Negativrekord, am Freitag geht es gerade so weiter. Was wäre um diese Jahreszeit eigentlich normal?

Nach der Hitze aus der vergangenen Woche haben die Temperaturen in Stuttgart am Donnerstag einen historischen Tiefstwert erreicht. Noch nie war es an einem 12. September so kühl wie 2024. Am Schnarrenberg wurden nach einer vorläufigen Auswertung der Daten unserer „Klimazentrale“ vom Deutschen Wetterdienst maximal 11,9 Grad gemessen.

Das ist ein neuer historischer Tiefstwert. Die Höchsttemperatur vom Donnerstag liegt ein knappes Grad unter dem bisherigen Allzeittief aus dem Jahr 1965 (12,7 Grad).

Das sind die bisherigen Rekordwerte

Das Schaubild zeigt die bisherigen Höchst- und Tiefstwerten sowohl tagsüber als auch nachts:

Die für die Nacht prognostizierten gut sieben Grad würden keinen Rekordwert darstellen. Sie liegen aber ebenso wie der Tageshöchstwert deutlich unter dem, was für Mitte September üblich ist. Auch am Freitag wird es voraussichtlich so kühl wie noch nie an einem 13. September.

Grenze nach unten verschoben

Nachts wurden in Stuttgart seit 1991 Mitte September typischerweise zwischen 10,5 und 14,5 Grad gemessen, tagsüber zwischen 17 und 27 Grad. Die historischen Werte einschließlich der Rekordausschläge zeigen, dass im September das Temperaturenspektrum weit auseinandergeht. Der 12. September 2024 verschiebt diese Grenze nun nach unten.

Der Sommer 2024 ist damit einmal mehr außergewöhnlich. Nach verhaltenem Start wurde doch noch ein Hitzesommer daraus, der sich in eine lange Reihe von immer wärmeren Sommern mit einer zunehmenden Zahl von Hitzetagen eingliedert – die meisten Tage mit 30 Grad und mehr wurden im August gezählt, einige noch im September.

Alle aktuellen und historischen Wetterdaten sowie die durch den Klimawandel bedingten Verschiebungen können Sie für die Metropolregion Stuttgart in unserer Klimazentrale erkunden.