Thomas Gerner ist stolz auf die ganze Energietechnik in seinem Keller, besonders auf den Schichtspeicher. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Thomas Gerner aus Stuttgart-Plieningen heizt den vierten Winter mit seiner Wärmepumpe. Weil das bestens klappt, lädt er nun alle Interessierten ein, sich bei ihm daheim darüber zu informieren.

Bei Wärmepumpe denken die meisten sicher zuerst an einen Kasten vor dem Haus. Den hat Thomas Gerner auch in seinem Garten nahe der Garagenwand stehen. Aber er persönlich findet es viel spannender, was sich in seinem Keller abspielt. „Oben sieht man ja nicht viel.“ Der Raum, in dem auch die drei Waschmaschinen von Thomas Gerner und seinen Untermietern stehen, ist seine Energieschaltzentrale.

Im Untergeschoss bündelt sich alles. Das Innenteil der Wärmepumpe, der Akku für die Solaranlage – und der besondere Stolz Gerners: der 1000-Liter-Pufferspeicher, der die aus Umweltenergie produzierte Wärme in unterschiedlichen Temperaturen schichtet. Der Schichtspeicher ist in etwa so groß wie eine Duschkabine; oben ist das Wasser mit rund 50 Grad am heißesten, unten am kühlsten (etwa 30 Grad). Die Quelle ist die Wärmepumpe, aber auch seine schon ältere Solarthermieanlage auf dem Dach speist hier ein.

Die Außeneinheit der Wärmepumpe von Thomas Gerner Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Ein herkömmlicher Wärmespeicher koste um die 4000 Euro, sagt Gerner; sein Schichtspeicher hat doppelt so viel gekostet, „aber damit spare ich noch mal etwa 30 Prozent Energie“, sagt er. Und das Warmwasser reicht ihm jetzt auch verlässlich zum Duschen. Da sei mit dem kleineren Speicher ohne Schichtsystem, den er vorher in Betrieb hatte, anders gewesen. „Bei einer kalten Dusche kriege ich einen Vogel“, sagt er.

Die Wärmepumpe mit acht Kilowattstunden Leistung habe ihn – nach Abzug der Förderung – 14 000 Euro gekostet, sagt er. Sie wurde 2021 installiert. Fußbodenheizung hat er keine, und die Heizkörper mussten in seinem Fall nicht getauscht werden. Was sich für ihn auszahlt: dass er sich Anfang der 1990er Jahre schon ein Niedrigenergiehaus hatte bauen lassen. Gerner hat bei sich daheim die Energiewende vollzogen. Aus Überzeugung wegen der Umwelt, aber auch weil ihm das alles viel Spaß macht. Der 66-Jährige schaut gern auf sein Handy, das ihm jetzt beispielsweise gerade anzeigt, dass seine Wärmepumpe augenblicklich keine Heizenergie produziert, sondern Warmwasser.

Dynamischer Stromtarif und E-Auto

Per App kann Thomas Gerner stets sehen, was gerade so läuft. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Abgesehen von den erneuerbaren Energien, die er am Haus erzeugt, nutzt er einen dynamischen Stromtarif und fährt ein E-Auto. Für Samstag, 15. Februar, 10 Uhr, lädt er zu sich nach Hause ein, um vorzuführen, wie seine Wärmepumpe funktioniert. Eine seiner wichtigsten Botschaften: „Ab März bin ich bis Oktober/ November autark.“

Er plaudert über dieses Thema auch mit Wissenschaftlern der Hochschule Düsseldorf, die Messungen bei ihm zum Schichtspeicher durchgeführt haben. Und mit dem Energie-Youtuber Bonotos, der ihn schon zu seinem Speicherwechsel interviewt hat.

Es gibt neben Gerner noch weitere Haushalte in Stuttgart, die ihren Mitbürgern ihre Wärmepumpe zeigen. Die meisten Termine sind am 15. Februar. Man findet sie auf der Homepage des BUND Stuttgart unter www.bund-stuttgart.de. Dort kann man sich eintragen. Oder aber man schreibt eine E-Mail an ulrich.schmidt@bund-stuttgart.de.