Am Ende der Hochdorfer Schillerstraße entsteht eine Unterkunft für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Bis zu 42 Personen finden in den Miet-Containern Platz. Foto: /Katja Eisenhardt

Die Gemeinde Hochdorf wird sich auch 2023 auf das Machbare und zwingend Notwendige konzentrieren müssen. Investiert werden 4,5 Millionen Euro.

In den Haushaltsreden der Hochdorfer Gemeinderatsfraktionen gab es inhaltlich viele Überschneidungen. So gilt es weiterhin, sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine auseinanderzusetzen. Zeitnah wird die in der Schillerstraße zügig aufgebaute Unterkunft für bis zu 42 ukrainische Kriegsflüchtlinge in Betrieb genommen. Die Schlussabnahme der für drei Jahre gemieteten Container-Bauten ist für den 7. Februar vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf gut 340 000 Euro, die Erschließung des Grundstücks kostet weitere 240 000 Euro.

2023/24 entsteht ein neues Kinderhaus für Kinder ab drei Jahren – darunter auch ukrainische – im Garten des Jugendhauses. Die Kosten liegen bei 2,46 Millionen Euro. Ausgestattet wird die neue Schulmensa für 300 000 Euro. Ein Schwerpunkt sind zudem Straßen-, Kanal- und Leitungssanierungen für 590 000 Euro. Mehrjährige Großprojekte wie die Generalsanierung der Breitwiesenhalle, für die Kosten von über sechs Millionen Euro im Raum stehen, müssen wohldosiert angegangen werden. Das Ortsentwicklungskonzept wird unter Bürgerbeteiligung fortgeschrieben, ein zentraler Faktor ist für die Räte das künftige „dorfgerechte“ Bauen. Nachhaltigkeit und Klimaneutralität werden dabei ebenso thematisiert wie der Appell, der Sanierung von Bestandsgebäuden sowie der Unterstützung alternativer Bautechniken und Wohnformen mehr Beachtung zu schenken. Ein weiteres Stichwort lautet: Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.

Die Gestaltung des Breitwiesenareals, die zugehörige Talbachrenaturierung, der Ausbau des ÖPNV und die dafür zusätzlich nötigen Bushaltestellen, die Erweiterung des Rad- und Fußwegenetzes sowie die Umsetzung eines schon lange gefordertes Parkkonzepts stehen weit oben auf der Aufgabenliste. Vorangehen muss es außerdem mit dem geplanten Neubaugebiet Obeswiesen/Mittleres Feld, in dem neben einer Wohnbebauung und einer Gewerbegebietserweiterung auch ein Pflegeheim, eine weitere Kita und ein größerer Edeka vorgesehen sind. Aktiv starten soll die Quartiersarbeit 2030, hier sind für konkrete (Freizeit-)Projekte und Angebote Ideengeber und Akteure gesucht. Wichtig ist den Hochdorfer Räten der verstärkte Klimaschutz. Neben Überlegungen, wo weitere Photovoltaikanlagen möglich und sinnvoll sind, geht es unter anderem um weitere Baum- und Bienenweiden-Pflanzungen und die Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität. Ein Thema, das mit auf die Agenda gerückt ist, ist das Car-Sharing.

Im Ergebnishaushalt stehen Einnahmen von 12,6 Millionen Euro Ausgaben von 12,7 Millionen Euro gegenüber. Das Minus von 101 361 Euro kann dank der in den letzten Jahren erwirtschafteten Rücklage gedeckt werden. Im Finanzhaushalt steht 2023 unterm Strich ein Fehlbetrag von 1,9 Millionen Euro. Bei den Ausgaben kommen hier weitere 300 000 Euro für das geplante Kinderhaus dazu. Die Gesamtinvestitionen 2023 erhöhen sich von 4,2 Millionen Euro auf 4,5 Millionen. Die Rücklage beträgt zum Jahresanfang rund acht Millionen Euro, fürs Jahresende rechnet die Kämmerin noch mit 6,1 Millionen an liquiden Mitteln. Der Schuldenstand der Gemeinde inklusive der Eigenbetriebe liegt dann bei 2,31 Millionen Euro, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 481 Euro ergibt.