Nach dem Spatenstich im Oktober geht es auf der Baustelle für den Neubau der Sporthalle samt Mensa voran. Foto: /Katja Eisenhardt

Die Aufgabenliste der Gemeinde Reichenbach ist lang und vielfältig. Dieses Jahr sollen 7,3 Millionen Euro investiert werden. Ein Hauptpunkt ist dabei der bereits laufende Sporthallenneubau samt Mensa.

Nach derzeitigem Stand kann der aktuelle Reichenbacher Haushalt nicht ausgeglichen werden. Im Ergebnishaushalt steht unterm Strich ein Defizit von rund 640 000 Euro, das die Gemeinde dank ihrer Rücklagen aber ausgleichen kann. Der Bürgermeister Bernhard Richter zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass der Haushalt trotz all seiner Unwägbarkeiten aufgrund der bekannten Krisen und ihren direkten Auswirkungen am Ende dennoch besser abschließe als erwartet: „Ein panischer Aktionismus ist auch jetzt nicht angesagt.“ Die Gemeinderatsfraktionen hatten vereinbart, angesichts der vielen anstehenden und bereits angelaufenen Projekte fürs laufende Haushaltsjahr keine Anträge zu stellen. 2023 sollen insgesamt rund 7,3 Millionen Euro investiert werden.

Sporthallenneubau samt Mensa kostet rund 4,9 Millionen Euro

In ihren Haushaltsreden nannten die Fraktionsvorsitzenden die derzeitigen Hauptthemen. Dazu zählen der bereits laufende Sporthallenneubau samt Mensa (rund 4,9 Millionen Euro), die zugehörige Freiflächenplanung (100 000 Euro) inklusive der ökologischen Aufwertung des Lützelbachs und die Umstellung auf eine Pelletheizung in der Brühlhalle, um unabhängig vom Gas zu werden. Schritt für Schritt soll der gesamte Schul- und Sportcampus angeschlossen werden (Kosten rund 500 000 Euro). Weitere Punkte sind die Sanierung der Bestandsgebäude, darunter die naturwissenschaftlichen Räume der Realschule, eine Modernisierung der Gemeindebücherei und die Einrichtung einer modernen Mediathek.

Vorankommen müsse man ebenso bei einem von der SPD geforderten Mobilitätskonzept, betonte die Fraktionsvorsitzende Sabine Fohler ebenso wie ihre Ratskollegen. Auf den Weg gebracht ist der Gemeindeentwicklungsplan 2040. Ein Punkt sei dabei die Neuorganisation der Jugendarbeit und der Ausbau der Kinderbetreuung – darin sind sich die Räte einig. Weiter ausgebaut werden soll das Glasfasernetz, so Erwin Hees (CDU/UB) und Alexander Hottenroth (Freie Wähler), dessen Fraktion sich zudem eine konsequente Fortsetzung der Digitalisierung in der Verwaltung, den Schulen und den sonstigen Einrichtungen der Gemeinde wünscht.

Beide sprachen außerdem die Sicherung der medizinischen Grundversorgung an. „Hier setzen wir auf die Unterstützung der kassenärztlichen Vereinigung und des Gesundheitsministeriums“, so Hees. Eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes erwarten die Reichenbacher Räte für die Sanierung des Gymnasiums Plochingen. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist ebenfalls ein zentrales Thema.

Kooperation mit Nachbarkommunen

Ebenso wie der Klimaschutz. Bernhard Richter informierte darüber, dass zeitnah eine 50-Prozent-Stelle für einen Klimamanager ausgeschrieben werden soll. Die Verwaltung reagiert damit auf eine bereits zurückliegende Anregung der Grünen, eine Klimaschutzstelle im Rathaus zu schaffen. Mit der Klimaschutzagentur des Landkreises habe man sich zwecks der möglichen finanziellen Förderung verständigt. Für die Vielzahl an Aufgaben brauche es zusätzliche Kapazitäten, so Richter. Matthias Weigert (Grüne) begrüßte die Entscheidung, dass künftig Themen wie das Energiemanagement, die Potenzialanalyse Photovoltaik oder die kommunale Wärmeplanung in Personalunion begleitet werden können. Auch Claudia Buchta (LiGA) betonte, dass es im Zuge dieser „gewaltigen Zukunftsaufgabe“ eine Kooperation mit den Nachbarkommunen beziehungsweise dem Gemeindeverwaltungsverband brauche. Nur gemeinsam ließen sich sämtliche Herausforderungen in der Kommune stemmen. Der Gemeinderat hat die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan 2023 einstimmig beschlossen.