Die Santa-Ana-Winde, auch Teufelswinde, Teufelshauch oder roter Wind genannt, sind warme, trockene Winde, die hauptsächlich im Spätherbst und Winter das Wetter in Südkalifornien beeinflussen. Foto: Imago/ZumaPress Wire

An der US-Westküste toben verheerende Brände. Immer wieder ist dabei von den Santa-Ana-Winden die Rede, die die Flammen antreiben. Aber wie entstehen sie? Und warum sind sie so gefährlich?

Die katastrophalen Brände in Los Angeles an der US-Westküste werden von heftigen Winden immer wieder angefacht.

„Devil’s breath“

Verantwortlich sind die berühmt-berüchtigten Fallwinde namens Santa-Ana-Winde, die bei den Menschen in Kalifornien auch als „Teufelshauch“ (auf Englisch: „Devil’s breath“) bekannt sind. Was hat es damit auf sich?

Die Santa-Ana-Winde sind Fallwinde, die im Großen Becken zwischen den Rocky Mountains und der Sierra Nevada entstehen. Damit zählen sie zu den Föhnwinden. Foto: Imago/ZumaPress Wirre
In der kühleren Jahreszeit von September bis Mai entsteht über dem Hochplateau der US-Bundesstaaten Nevada, Utah und Idaho ein Hochdruckgebiet. Foto: Imago/ZumaPress Wirre
Die Luft, die anfangs noch kalt ist, bewegt sich dann auf die Pazifikküste zu. Durch den Höhenabfall wird die Luft erwärmt und zusätzlich durch die engen Canyons stark beschleunigt. Foto: Imago/ZumaPress Wirre

Der Deutsche Wetterdienst bezeichnet die Santa Anas als „trocken-warmen Föhnwind“, der vor allem im Spätherbst und Winter regelmäßig in Erscheinung tritt.

Dann ströme die Luft vom Hochplateau zwischen den Rocky Mountains und der Sierra Nevada in Richtung Pazifik, erwärme sich durch den Höhenabfall und die Durchquerung der Mojave-Wüste erheblich und erreiche dann als extrem trockener und heißer Wind die Küsten Kaliforniens, so die Wetterexperten.

Heiß, trocken und rasend schnell

Weil er sich dabei durch enge Pässe und Canyons zwänge, erreiche er sehr hohe Geschwindigkeiten. „Wenn Sie einen Gartenschlauch nehmen, durch den Wasser fließt, und die Öffnung verengen, erhöhen Sie die Wassergeschwindigkeit und beobachten einen ähnlichen Effekt“, schreibt die University of California dazu.

Ferner wird die Luft auch sehr trocken. Foto: Imago/ZumaPress Wirre
Diese Kombination aus Hitze, Trockenheit und Wind begünstigt die Entstehung von Waldbränden. Zudem können durch die Winde fortgetragene Funken weitere Brände entfachen. Foto: Imago/ZumaPress Wirre
Auch ohne Waldbrände können durch die starken Winde Sachschäden entstehen. Foto: Imago/ZumaPress Wirre

Wenn die Santa Anas wehen, können in Los Angeles die Temperaturen selbst im Winter auf 30 Grad steigen. Gepaart mit ihren hohen Windgeschwindigkeiten von teilweise 100 Kilometer pro Stunde, dem Entzug von Luftfeuchtigkeit und längeren Trockenperioden machen sie die Region sehr anfällig für Waldbrände.

Woher kommt der Name?

Die häufigste Erklärung ist, dass der Wind nach dem Santa Ana Canyon im Orange County im Süden Kaliforniens benannt wurde. Er hat aber noch weitere Spitznamen, wie Teufelswind oder auch Roter Wind.

Die Feuerwehr ist gegen diese Inferno weitgehend machtlos. Foto: Imago/ZumaPress Wirre
Die Flammen walzen bei ihrem Vormarsch alles nieder. Foto: Imago/ZumaPress Wirre

Die Santa-Ana-Winde wurden zudem schon häufiger in der Literatur sowie in Filmen und Musik erwähnt. Die Beach Boys brachten 1980 einen Song mit dem Titel „Santa Ana Winds“ heraus, in dem sie das Phänomen treffend als „Feuer-Wind“ bezeichnen.