„Sehr beunruhigend“ nennt Bundesinnenminister das Zahlenwerk, das er am Dienstag in der Bundespressekonferenz präsentiert hat. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Corona hat das Land weiter polarisiert. Die dramatische Zunahme politisch motivierter Gewalt ist die Folge. Sie zu bekämpfen ist nicht allein Aufgabe des Staates, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Berlin - Horst Seehofer hat recht. Die Zahlen, die der Innenminister jetzt vorgelegt hat, sind „sehr beunruhigend“. Politisch motivierte Kriminalität und Gewalt ist weiter auf dem Vormarsch. Nicht erst die Pandemie hat die „klare Verrohungstendenz“ ausgelöst, die er beklagt. Corona hat sie verstärkt. Aus legitimem Protest gegen drakonische Schutzmaßnahmen hat sich zusätzlich Hass auf Andersdenkende, Amtsträger und Institutionen entwickelt, der in Gewalt umschlägt – oft vermischt mit antisemitischen und rechtsextremen Motiven.