Das Design „Kurland“ ist der Verkaufsschlager bei KPM. Eine Kaffeetasse des 1790 entworfenen Service kostet 95 Euro inklusive Untertasse. Foto: Hamann

Die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin arbeitet noch immer so wie vor 250 Jahren – und ist doch modern. Es braucht 29 Arbeitsschritte, bis ein Stück fertig ist.

Berlin - Paul Rusch ist professioneller Blaumacher. In der Produktionshalle bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur, kurz KPM, in Berlin-Charlottenburg steht der 19-Jährige mit Gummihandschuhen an einem Bottich und taucht alles hinein, was gerade aus dem Brennofen kommt. Teller, Tassen, Vasen kommen ins große Tintenfass. Dann betrachtet er jedes Teil genau: „Durch die Farbe werden mögliche Fehler oder Risse sichtbar“, erklärt er. Wenn Paul Rusch zufrieden ist, wandert das halb fertige Stück auf einen Regalwagen und rollt weiter zur Glasur. Auch die wird eingebrannt, dabei verschwindet die Farbe, und das Geschirr ist wieder strahlend weiß.