Die deutschen Handballer haben derzeit Grund zur Freude. Foto: dpa/Jan Woitas

Deutschland steht im Viertelfinale der Handball-WM. Die Euphorie bei den Sportfans wird dabei immer größer. Ein Experte sieht hierin auch einen Zusammenhang mit der Fußball-WM in Katar.

Das zunehmende Interesse an den WM-Spielen der deutschen Handballer hat nach Ansicht eines Kommunikationsexperten auch mit der Fußball-WM in Katar zu tun. „Ich denke, dass der sehr starke positive Effekt für die Handballer mit der Fußball-WM in Katar zusammenhängt. Dass man jetzt ohne Vorbehalte wieder ein Sportgroßevent anschauen kann“, sagte Christoph Bertling am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Und der Wissenschaftler vom Institut für Kommunikations- und Medienforschung der Deutschen Sporthochschule Köln sieht einen weiteren Grund: „Die Bodenständigkeit der Handballer als Gegenschablone zu dem, was davor in Katar passiert ist, wirkt da nochmal besonders.“

Die Fußball-WM in Katar war in Deutschland vor allem wegen der Menschenrechtslage im Gastgeber-Land kritisiert worden. Die deutsche Nationalmannschaft war bereits in der Vorrunde ausgeschieden und hatte für ihren Auftritt ebenfalls viel Kritik bekommen. Was die Fußball-WM in Katar angehe, sei die deutsche Gesellschaft sehr gespalten gewesen, sagte Bertling. Das sei jetzt beim Handball-Turnier in Polen und Schweden anders.

Am Mittwoch steht das Viertelfinale an

Zuletzt hatten durchschnittlich 6,104 Millionen Zuschauer den 33:26-Sieg gegen die Niederlande geschaut und dem ZDF damit eine Top-Quote beschert. „Wobei ich da vorsichtig wäre. Gegen Norwegen dürfen sie noch verlieren. Aber wenn sie dann im Viertelfinale ausscheiden sollten, dürfte das Interesse auch schnell wieder abnehmen“, sagte Bertling. Die DHB-Auswahl trifft zum Abschluss der Hauptrunde am Montagabend (20.30 Uhr/ARD) auf die Norweger. Am Mittwoch steht dann das Viertelfinale an. 

Bislang hat die deutsche Mannschaft alle Spiele bei der WM gewonnen. „Wir merken es immer wieder, dass es bei Sportarten wie Handball oder Basketball mit sportlichem Erfolg bei Großevents funktioniert“, sagte Bertling. „Weil es ein Event ist, und dieses Event von nationalen Erfolgen lebt.“