Das Schiedsrichterproblem beim Handball ist noch nicht gelöst. Foto: dpa/Ronald Wittek

Im Handball fehlt es nach wie vor an Unparteiischen, vor allem weil die meisten Vereine am Samstag spielen möchten. Und einige neue Regeln dürften das Spiel noch schneller machen.

Alle gut gemeinten Vorstöße und eindringlichen Appelle sind offensichtlich vergebens gewesen: Schiedsrichter bleiben im Handballverband Württemberg (HVW) weiterhin Mangelware. Daher wurde die im Juli 2021 beschlossene Notfallverordnung für das abgelaufene Spieljahr vom Präsidium verlängert und gilt auch in der Saison 2022/23. Nach wie vor werden aus Sicht des HVW viel zu viele Spiele auf einen Samstag terminiert, bemängelt der Verband in einer Presseerklärung. „Wenn von den Vereinen zu viele Spiele auf einen Samstag angesetzt werden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, keinen beziehungsweise keinen ligagerechten Schiedsrichter zugeteilt zu bekommen“, heißt es in der Mitteilung. „Daher empfehlen wir auf einen Freitag oder auf den Sonntag auszuweichen“, schreibt der HVW weiter. Die Verlegungen seien zum jetzigen Zeitpunkt noch kostenfrei.

So werden sich Frauen- und Männerteams, die unterhalb der Verbandsebene spielen, beim Ausbleiben von Unparteiischen weiterhin auf eine zeitnah verfügbare Person als Schiedsrichter einigen müssen. Obendrein hänge die Genehmigung eines Antrags auf Spielverlegung künftig nun auch davon ab, ob der zuständige Schiedsrichtereinteiler für den gewünschten neuen Termin einen einteilbaren Referee zur Verfügung hat oder eben nicht.

Es gelten einige neue Regeln

Die Internationale Handball-Föderation hat zum Stichtag 1. Juli eine Handvoll Regeln geändert. So gibt es künftig keinen Anwurfpunkt mehr, sondern eine Anwurfzone mit einem Durchmesser von vier Metern, um die „Schnelle Mitte“ auch aus der Bewegung heraus zu ermöglichen. Außerdem sind nach dem Warnzeichen „Passives Spiel“ in Zukunft statt bislang sechs weitere Pässe nur noch deren vier erlaubt. Eine weitere Änderung soll den Schutz von Torhütern verstärken. So wurde ein Kopftreffer bisher nur beim Siebenmeter geahndet. Fortan ist das auch aus dem Spiel heraus möglich, allerdings nur wenn ein Spieler unbedrängt zum Wurf kommt und sich kein Abwehrspieler zwischen Werfer und Keeper befindet.