Dominik Werbitzky und Dansenbergs Torhüter Kevin Klier heben ab. Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Handball-Drittligist TVP belohnt sich nicht für eine starke Aufholjagd und verliert mit 32:33

PlochingenDiese knapp 90 Sekunden in der Schlussphase sagen fast alles über die 32:33(16:16)-Niederlage des Handball-Drittligisten TV Plochingen gegen den TuS Dansenberg aus: Julian Mühlhäuser fällt vor dem Dansenberger Tor auf den Rücken, bekommt noch den Ball zu fassen und wirft blind rückwärts ins Tor zum 27:30. Sekunden später trifft Christopher Weiß per Tempogegenstoß zum 28:30 und der starke TVP-Torhüter Manuel Weinbuch pariert einen Siebenmeter und den Nachschuss des Dansenbergers Fabian Serwinski. Es waren die letzten Szenen einer sensationellen Aufholjagd der Plochinger, die jedoch nicht belohnt wurde. Weiß hatte zum 32:32 getroffen, aber der Dansenberger Jan Claussen machte dieses eine Tor, dieses eine Tor zu viel – aus Plochinger Sicht.

TVP-Trainer Michael Schwöbel schwankte zwischen Enttäuschung, Ärger und Stolz: „Es tut jetzt echt weh, mit nur einem Tor zu verlieren. Vor allem, weil wir nach sieben Toren Rückstand noch einmal so rangekommen sind und gekämpft haben.“

Zweite Hälfte anfangs verschlafen

Denn während in der ersten Hälfte alles zusammenlief, die Plochinger vorlegten, Dansenberg erst nach 18 Minuten das erste Mal führte und es mit einem 16:16 in der Pause ging, verschliefen die Plochinger den Beginn der zweiten Hälfte. „Das hat uns den Sieg gekostet“, sagte Schwöbel.

Der Aufsteiger rutscht durch die Niederlage vom elften auf den 15. und damit vorletzten Tabellenplatz ab. Der TVP hat nun zwei Wochen spielfrei, bevor es zum HC Erlangen II geht. „Wenn wir so weitermachen, werden wir die Punkte gegen die anderen Mannschaften holen“, ist Schwöbel optimistisch.

„Wir haben in der Anfangsphase echt gut verteidigt und vorne gegen die beste Abwehr der Liga geduldig gespielt“, lobte Schwöbel. Aber das funktionierte nach der Pause nicht mehr. Die Dansenberger, die mit Torhüter Kevin Klier und den beiden Rückraumspielern Jan Claussen und Robin Egelhof drei Ex-Bundesligaspieler haben, zogen auf 25:18 (41.) davon. Zudem schwächte sich der TVP noch selbst mit zwei unnötigen Zweiminutenstrafen: Co-Trainer Marc Schwöbel (33.) kassierte eine wegen Meckerns, Dominik Eisele (48.) eine, als er einen Tempogegenstoß der Dansenberg mit Beinstellen verhindern wollte. Dann aber kämpfte sich der TVP zurück, biss auf die Zähne: Der stark erkältete Philipp Gollmer kam immer wieder zum Einsatz, Markus Petershans spielte trotz Oberschenkelblessur. „Die Mannschaft hat Moral gezeigt, das Publikum war sensationell“, sagte Schwöbel, der mit dem Team von den ihren Fans mit Standing Ovations getröstet wurde. „Ich habe noch nie erlebt, dass man nach einer Niederlage so gefeiert wird. Von daher tut es noch mehr weh, dass wir jetzt nichts mitgenommen haben.“

Eine laut Schwöbel „überragende Leistung“ zeigte Torhüter Weinbuch. Dieser haderte danach vor allem „mit den sechs Abprallern, die wir nicht holen. Das sind Bälle, die ich halte, die wir uns erarbeiten und dann kriegt immer der Gegner noch den Ball und ein freies Tor hin, bei dem wir in der Abwehr nicht aufpassen. Das ist ärgerlich.“ Weinbuch rechnete: „ Das sind sechs Tore, mit denen alles ok wäre.“ Sechs Tore mehr, die den Sieg bedeutet hätten. Am Ende aber war es ein Tor, das die Niederlage besiegelte.

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