Neuhausens Abwehr steht oft gut, kommt hier aber zu spät. Foto: Stefanie Gauch-Dörre

Für den dritten Heimsieg in Folge reicht es für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen nicht. Der Punktgewinn gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen fühlt sich aber ein bisschen so an, denn die MadDogs gleichen erst mit der Schlusssirene zum 28:28 aus.

Es war eine Nervenschlacht. Gute Aktionen auf beiden Seiten, schwache Phasen auf beiden Seiten, strittige Entscheidungen auf beiden Seiten. Das 28:28 (16:14)-Unentschieden zwischen den Handball-Drittligisten TSV Neuhausen und HG Oftersheim/Schwetzingen ist am Ende gerecht, der Ausgleich fiel aber erst mit der letzten Aktion. So hält Neuhausen den direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib weiter auf Abstand. „Ein Punkt ist besser als kein Punkt“, sagten Spieler und Trainer nach den ersten Freudentänzchen. Eigentlich hatten sich die Neuhausener mehr als ein Remis vorgenommen. Letztendlich waren aber alle glücklich, dass es noch für den Punkt gereicht hat. Denn der kann im Kampf um den Klassenverbleib noch sehr wertvoll sein. Die Neuhausener haben weiterhin zwei Zähler mehr als der dirkete Konkurrent. „Oftersheim hat sehr unangenehm gedeckt, aber wir hatten unsere Chancen in verschiedenen Phasen des Spiels“, sagte Coach Alexander Trost, der das Team vor allem für die Einstellung lobte: „Wir sind immer positiv geblieben.“

Die Partie hatte es in sich. Es ging hin und her. Nach der 16:14-Pausenführung lagen die Neuhausener schnell zurück (17:19/36.). Auch in der 48. Minute waren es noch zwei Treffer Rückstand (21:23). Doch dann drehten die Filder-Handballer auf. Simon Kosak fing einen Pass der HG ab und erzielte selbst den 23:23-Ausgleich ins leere Tor (50.). Die offensive Neuhausener Deckung gewann auch die nächste Aktion. Dieses Mal war es Philipp Keppeler, der den Ball im leeren Tor platzierte und die MadDogs mit 24:23 in Führung brachte. Doch diese hielt nicht lange, stattdessen zeigte Oftersheim/Schwetzingen keine Nerven und nutzte die eigenen Chancen. Knapp eine Minute vor Spielende lag Neuhausen mit zwei Toren hinten (26:28). Die HG-Spieler Leon Haase und Niklas Krämer kassierten Zeitstrafen. Timo Durst erzielte den Anschluss zum 27:28 und in Christian Wahl musste der nächste Gästespieler vom Feld. Es waren noch 30 Sekunden zu spielen und die HG verlor im Angriff den Ball. Der Neuhausener Spielaufbau wirkte nun nervös. Durst bekam einen Pass gerade noch so unter Kontrolle, ehe er gefoult wurde. Freiwurf. Luis Sommer nahm sich entschlossen den letzten Wurf des Abends – und jubelte. „Ich dachte, alles oder nichts“, sagte der Torschütze und lachte.

Auf dem Feld machten an diesem Abend alle Beteiligten ihre Fehler. Die Schiedsrichter David Homa und Oliver Mehl verpassten es, eine klare Linie zu fahren. Das führte immer wieder zu Unmut und lautstarkem Protest. „Wir haben alle Rückschläge gut weggesteckt“, lobte Trost. Aber den verpassten Sieg am Schiedsrichter festzumachen wäre zu einfach. Die Neuhausener waren sowohl im Angriff als auch in der Abwehr nicht konstant genug. Beide Teams schafften es, über weite Strecken Gegenstöße des Gegners zu verhindern. Schon in der ersten Hälfte setzte das Trainerteam Trost und Markus Locher auf Youngster Glenn Baumann, der über die rechte Außenbahn wirbelte und zum 15:13 (29.) traf. „Das macht er super abgezockt“, lobte Trost. Für Kreisläufer Simon Kosak war es nicht greifbar, warum es in den entscheidenden Situationen nicht gereicht hat. „Am Ende war es für beide Mannschaften ein verdienter Punkt in einem wilden Spiel“, sagte er. Lob gab es für das Publikum. „Das war wieder eine super Stimmung. Das hilft uns ungemein.“ Nun geht es zum TV Willstätt. Hier liegt der Druck sicher bei den Willstättern, die am Tabellenende stehen.

TSV Neuhausen: Kvesic, Vogel, Prauß; Kosak (5), Wittke, Keppeler (1), Sommer (3), Baumann (1), Reinhardt (3), Letzgus (4), Grundler (2), Fleisch (2), Maier, Durst (7), Distel.

HG Oftersheim/Schwetzingen: Fauerbach, Müller; Kusch (3), Leibnitz (2), Geisler, Haase (1), Hammarberg, Kernaja, Stier, Burmeister, Krämer, Seitz, Wahl (4), Schulz (1), Barthelmeß (2/2).

Schiedsrichter: Homa/Mehl (Stadeln).

Zuschauer: 400.

Zeitstrafen: 6:10 – zwei Mal zwei Minuten für Haase (Oftersheim/Schwetzingen), Kosak, Keppeler, Sommer (Neuhausen), Burmeister, Krämer (Oftersheim/Schwetzingen).

Beste Spieler: Durst, Fleisch / Burmeister, Wahl.

Handball – 3. Liga