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Der TSV Neuhausen gewinnt das Nachbarschaftsduell der 3. Handball-Liga deutlich mit 37:21. Die Zuschauerkapazität beim einzigen Spiel in der Region wird ausgeschöpft.

Plochingen - Der TSV Neuhausen ist die Nummer eins in der Handball-Region. Die MadDogs gewannen am Samstagabend das Derby beim TV Plochingen mit 37:21 (19:10). Nachdem das Hinspiel in Neuhausen noch mit einem 25:25-Unentschieden geendet war, wurde die Begegnung in der Schafhausäckerhalle zu einem Triumphzug für die Neuhausener und zu einem Debakel für die Plochinger.

Nachdem am Abend zuvor alle Handballspiele unterhalb der 3. Liga abgesagt worden waren, war es das einzige Spiel, das in der Region stattfand. Und die Zuschauer kamen, das Kontingent von 277 erlaubten Fans wurde so gut ausgeschöpft. Auf den Rängen gab es genug Platz zum Abstand halten, leer wirkte es jedoch nicht. Trotzdem hörte man in der Pause eine Plochinger Anhängerin sagen: „Wären wir besser daheim geblieben.“ Womit sie eindeutig das Geschehen auf dem Spielfeld meinte.

„Wir machen uns das Leben selbst schwer, so geraten wir in eine Abwärtsspirale“, sagte Plochingens Routinier Marvin Fuß frustriert. Auch Trainer Christian Hörner fehlten zunächst die Worte. „Es war eine Katastrophe – und das zuhause im Derby. Wir haben es nicht geschafft, die Emotionen in das Spiel zu bekommen. Wir waren in allen Belangen unterlegen.“ Neuhausen Coach Markus Locher war dagegen glücklich. „Was sich die Jungs hier erarbeitet haben, war richtig, richtig klasse“, erklärte er. „Es gibt so Spiele, in denen alles funktioniert und in denen beim Gegner nichts funktioniert.“

Nur in den ersten Minuten war die Begegnung einigermaßen ausgeglichen, wobei die Plochinger sofort hinterherliefen. Betrug der Rückstand zunächst zwei bis drei Tore, wuchs er ab Mitte der ersten Hälfte kontinuierlich an. Mit jedem Tor wurden Selbstvertrauen und Spielfreude bei den Neuhausener größer, mit jedem Gegentreffer wurden die Plochinger unsicher. Zur Halbzeit war bereits so gut wie die Luft raus, spätestens aber, nachdem die Neuhausener direkt nach dem Wechsel schnell von 19:10 auf 22:10 weiterzogen. Philipp Keppeler erzielte in der 46. Minute das Tor zum 30:15 für die MadDogs. Es wurde für die Plochinger nicht nur eine ganz bittere Derby-Niederlage, sondern ein Debakel, das wohl nur deshalb nicht noch heftiger wurde, weil die Neuhausener in den letzten zehn Minuten kräftig durchwechselten.

„Plochingen ist natürlich keine 16 Tore schlechter als wir“, sagte Neuhausens Trainer Locher noch. Dennoch sind die MadDogs im Moment die beste Handball-Mannschaft in der Region.

Wolfschlugen gewinnt, Nellingen verliert

Zuvor schon waren die Drittliga-Frauen des TSV Wolfschlugen ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hatten mit 27:22 (13:9) bei der HSG Würm-Mitte gewonnen, der TV Nellingen hielt im Auswärtsspiel beim SV Allensbach lange gut dagegen, unterlag jedoch mit 27:33 (14:15).