John Neumeier hat den Lockdown genutzt, um sein neues Beethoven-Projekt besonders gründlich zu erarbeiten. Foto: dpa/Angelika Warmuth

Das Hamburger Ballett ist zu Gast bei den Pfingstfestspielen in Baden-Baden. Im Festspielhaus soll kurz nach der Uraufführung John Neumeiers neues Beethoven-Projekt zu sehen sein.

Stuttgart - John Neumeier bleibt zuversichtlich. Der kreative Kopf des Hamburger Balletts hatte in der vergangenen Saison mit „Ghost Light“ als einer der ersten Choreografen unter Pandemiebedingungen eine Uraufführung erarbeitet und zeigen können. Mehrfach angekündigt wurde die Premiere der neuen Produktion „Beethoven-Projekt II“; doch der Lockdown und seine Verlängerung erzwangen immer wieder eine Verschiebung.

Nun ist die Uraufführung für April in der Hamburgischen Staatsoper vorgesehen. Kurz danach wird Neumeiers Beitrag zum Beethoven-Jahr dann bei den Pfingstfestspielen vom 13. bis zum 16. Mai in Baden-Baden zu erleben sein – sollte das Infektionsgeschehen die für Ende März geplante Öffnung der Theater dann erlauben.

Strenges Hygienekonzept

Mit dabei sind neben dem Hamburger Ballett das SWR-Symphonieorchester. Der Choreografie liegen eine Violinsonate, Passagen aus dem Oratorium „Christus am Ölberge“ sowie die Siebte Sinfonie Ludwig van Beethovens zugrunde. Das Hamburg Ballett gastiert seit mehr als zwanzig Jahren jährlich in Baden-Baden. Auch zur Eröffnung der Saison 2020/21 war die Kompanie mit „Ghost Light“ auf der Bühne des Festspielhauses zu sehen.

Erarbeitet hat John Neumeier das neue Beethoven-Projekt unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts. Die zusätzliche Probenzeit während des Lockdowns nutzte er für besonders gründliche Proben. So wird „Beethoven-Projekt II“ zur Wiedereröffnung der Hamburgischen Staatsoper in mehreren Besetzungen auf die Bühne kommen. Eine erste Auseinandersetzung mit dem Komponisten hatte Neumeier 2018 herausgebracht. Damals sagte der Choreograf: „Beethovens großartige Musik hat mich immer wieder tief berührt, ohne dass daraus bisher ein abendfüllendes Werk entstanden wäre.“