Im Sommer 2018 soll der Angeklagte fünfmal auf den Hells Angel geschossen haben. Foto: dpa/Mücahid Güler

Der in dem Fall der Schüsse auf einen Rockerboss in Hamburg-St. Pauli Angeklagte hat die Tat gestanden. Der 27-Jährige soll dafür 10 000 Euro versprochen bekommen haben.

Hamburg - Nach den beinahe tödlichen Schüssen auf einen Rockerboss in Hamburg-St. Pauli hat der Angeklagte die Tat gestanden. „Ich habe gezielt auf seine Schulter - und dann fünfmal geschossen“, sagte der 27-Jährige seiner Dolmetscherin zufolge am Mittwoch vor dem Landgericht Hamburg. Er soll dafür 10 000 Euro versprochen bekommen haben. Auf der Suche nach dem späteren Opfer, einem damals 38 Jahre alten Rockerboss, sei er zunächst von einem Mann und am nächsten Tag, dem Tattag, von einer Frau in einem Auto über die Reeperbahn gefahren worden sein.

Bei dem Mann handelt es sich der Anklage zufolge um einen 73-Jährigen. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte er im Sommer 2018 mit seinem im Gefängnis sitzenden 29-jährigen Sohn den Anschlag auf den Rockerboss geplant. Das Motiv sei Rache wegen eines ähnlichen Anschlags auf den 29-Jährigen und dessen Freundin im Sommer 2016 gewesen.

Verteidiger des Vaters weist Tat- und Planungsbeteiligung zurück

Vor Gericht wies der Verteidiger des Vaters eine mögliche Tat- und Planungsbeteiligung zurück. Die Anklage verkenne, dass „hierfür rein faktisch nahezu keinerlei Gelegenheit“ bestanden habe. Sein Mandant habe seinen Sohn erst im Gefängnis besucht, als der spätere Schütze bereits für die Tat zugesagt hatte. Der 29-Jährige selbst, der ebenfalls angeklagt ist, äußerte sich auch am zweiten Prozesstag nicht zu den Vorwürfen.

Der Angeklagte soll am 26. August 2018 fünfmal auf den Hells Angel geschossen haben, als dieser mit seinem Bentley an einer Ampel am Millerntor halten musste. Er wurde lebensgefährlich an Kopf und Oberkörper verletzt und ist seitdem querschnittsgelähmt.