Die neue Attraktion auf dem Killesberg: Das Halloween-Haus am Kräherwald. Foto: Matthias Müller

Ein offener Sarg, der von innen leuchtet, riesige Spinnennetze, Totenköpfe im Vorgarten – beim Gruseln geht eine Familie auf dem Killesberg in die Vollen, wie man’s in Stuttgart selten erlebt. Das Halloween-Haus am Kräherwald ist zur Attraktion der Nacht geworden.

Auf dem Killesberg beginnt die Geisterstunde nicht erst um Mitternacht. Während Kinder von Tür zu Tür ziehen, „Süßes oder Saures?“ rufen, ist am Kräherwald ein ganzes Haus im Halloween-Schock erstarrt, kaum, dass sich die Dunkelheit dank der umgestellten Uhren früher über die Stadt legt. Mit viel Liebe zum Detail wird hier das Gruseln zelebriert – noch sieht man derart geschmückte Horrorhäuser zum Kürbisfest in Stuttgart äußerst selten. Am Abend führt dies zu Verkehrsstockungen auf dieser Straße. Haben die Hausbesitzer einfach den Spieß umgedreht? Wenn Kinder keck anrücken, bekommen die hier einen Riesenschreck und rennen schnell weiter, ohne sich die Taschen mit Süßigkeiten vollzupacken.

Das ganze Leben ist ne Geisterbahn!

Autofahrer halten an, zücken ihr Handy, um Puppen mit falschem Blut, noch dazu ohne Kopf zu fotografieren oder Skelette in den Blumenbeeten, gern auch den Leuchtsarg, der wie von Zombiehand aufgeklappt ist. Es leuchtet so schaurig-schön, wenn in der Nacht die Kürbisköpfe rollen. Stuttgarts Selfiejäger haben ein neues Ziel. Vom Cannstatter Wasen sind die Geisterbahnen weitergezogen – und scheinen nach dem Volksfest nun auf halber Höhe der Stadt eine neue Bleibe gefunden zu haben.

Faszination Gruselkabinett. Als „typisch Stuttgart“ geht Halloween zwar nicht durch, wird hier aber zunehmend intensiv gefeiert, nun also auch mit Horrorfassade. Ursprünglich war der Spaß an der Furcht im katholischen Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie immer wieder aus. Das ganze Leben ist ne Geisterbahn – uuuuaaaaah! Jetzt lauern Furcht und Schrecken auf dem Killesberg.