Wirtschaftsminister Robert Habeck Foto: dpa/Sebastian Iwersen

Es sei „eine Art Armdrücken“ mit Wladimir Putin: Wirtschaftsminister Robert Habeck spricht über die Gasversorgung für Deutschland. Die Lage sei ernst.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat angesichts schrumpfender Gasströme aus Russland erneut die schwierige Situation für Deutschland hervorgehoben. „Da will ich nicht drumherumreden: Es ist eine angespannte, ernste Lage“, sagte der Grünen-Politiker am Sonntagabend im ZDF-„heute journal“. „Es war immer klar, dass wir bei Gas in einer großen Abhängigkeit sind.“

Habeck zeigte sich aber auch zuversichtlich, dass die Versorgung für den kommenden Winter sichergestellt werden könne. „Entscheidend ist, dass die Gasspeicher zum Winter hin gefüllt sind - und zwar bei 90 Prozent liegen“. Derzeit seien es 57 Prozent - durch Einkäufe und Sparsamkeit müsse die Differenz ausgeglichen werden. Wenn die Speicher voll seien, reiche dies für etwa zweieinhalb Monate - ohne weitere Quellen. Allerdings sei geplant, dass Deutschland auch im Winter weiter Gas beziehe aus dem Ausland - selbst wenn aus Russland keins mehr fließe.

„Armdrücken“ mit Wladimir Putin

Es sei „eine Art Armdrücken“, bei dem Kremlchef Wladimir Putin zunächst den längeren Arm habe. „Aber das heißt nicht, dass wir nicht durch Kraftanstrengung den stärkeren Arm bekommen könnten“, meinte Habeck.

Der Vizekanzler will den Einsatz von Gas für Stromerzeugung und Industrie senken und es sollen mehr Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen. Sie sollen die Stromerzeugung in mit Erdgas befeuerten Kraftwerken soweit wie möglich ersetzen, um Erdgas einzusparen. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte den Gasfluss durch die Ostseepipeline Nord Stream in den vergangenen Tagen deutlich verringert.