Die Grundschule am Deizisauer Gesamtschulzentrum wird für rund 10,3 Millionen Euro umgebaut. Die Gemeinde spricht von einem Projekt mit historischer Dimension. Was sie dadurch gewinnt.
Es ist das teuerste Bauprojekt in der Geschichte von Deizisau. Gemeinderatsmitglieder sprechen von einer historischen Dimension. Oberbürgermeister Thomas Matrohs nennt es einen „bedeutenden Meilenstein“. In zwei bis drei Jahren soll die Grundschule am Deizisauer Gesamtschulzentrum grundlegend erneuert werden. Ein Teil der Schule soll dafür abgerissen werden.
Das Architekturbüro Benzing und Partner hat die Pläne unlängst im Gemeinderat vorgestellt. Zuvor hatte der Gemeinderat mehrheitlich der Beauftragung des Büros zugestimmt. Das Ganze soll die Gemeinde etwa 10,3 Millionen Euro kosten. Ob das Projekt vom Land gefördert wird und wie hoch diese Förderung ausfallen könnte, ist noch nicht bekannt.
Trotz Großbaustelle: Schulbetrieb soll in Deizisau weiterlaufen
Der ältere Gebäudeteil der Grundschule bleibt laut den Plänen erhalten. Lediglich der östlich gelegene Anbau wird abgerissen. An seine Stelle wird ein Neubau errichtet, der an den Altbau anschließen soll. Verbunden werden beide Gebäude dabei durch das Treppenhaus im Altbau. Auch der Schulhof wird sich etwas ändern. Eine überdachte Terrasse soll es den Kindern bei jedem Wetter ermöglichen, draußen zu spielen. Gleichzeitig soll der Schulhof erhöht und dadurch zu den anderen Schulen abgegrenzt werden.
Der Schulbetrieb soll während der Abriss- und Bauphasen weiterlaufen. Schulleiter Sebastian de Wit zeigt sich glücklich über die Pläne, hat aber auch Bedenken: „Uns erwarten große Herausforderungen im schulischen Alltag.“ Der pädagogische Mehrwert sei dennoch enorm.
Neubau fördert modernes Lernen im Kreis Esslingen
Der geplante Neubau bringt eine pädagogische Weiterentwicklung mit sich, heißt es. Offen und spielerisch sollen die Schülerinnen und Schüler zeitgemäß lernen können. Die einzelnen Klassenzimmer sind nach Innen verglast und blicken auf eine Lernmitte. In dieser können Schüler zum ruhigen Lernen zusammenkommen. In Differenzierungsräumen kann dann, laut den Plänen, gespielt oder gemeinsam weitergelernt werden.
Jede Klassenstufe wird einem sogenannten Cluster zugeteilt. Jedes dieser Cluster erhält im Schulgebäude seinen eigenen Bereich. Diese beinhalten jeweils eine Lernmitte und einen Differenzierungsraum. „Lernen hat sich in den letzten Jahren geändert, die pädagogischen Anforderungen auch“, sagt Matrohs. „Da gab es Quantensprünge seit meiner Schulzeit.“
Grundschulzeit auf einer Baustelle für viele Kinder
Ob die Schule tatsächlich in zwei bis drei Jahren fertig wird, ist noch unsicher. Bis zur Planungsphase müssten noch einige Entscheidungen getroffen werden. Man sei aber bemüht, zügig voranzuschreiten, sagt Bürgermeister Matrohs: „Wir wollen das Wort ‚irgendwann‘ schnellstmöglich präzise mit einem Datum ersetzen.“
Der Gemeinderat ist zuversichtlich, was die Zukunft der Grundschule anbelangt. Die Kosten seien dennoch enorm – nicht nur finanziell. Eine ganze Generation an Kindern müsse ihre Grundschulzeit folglich auf einer Baustelle verbringen. Gerade deswegen wollen die Verantwortlichen sich bemühen, den Weg zur neuen Schule effizient und zuverlässig zu gestalten, sagt Matrohs. Die Kosten des Projekts sollen stets bedacht und Termine eingehalten werden. Es werde zwar unruhig, erklärt der Bürgermeister weiter, aber: „Es wird sich lohnen, durch diese holprige Zeit zu gehen, denn das, was da entstehen wird, wird gut.“