Stuttgart will am Wochenende neuen Schwung in die Impfkampagne gegen das Coronavirus bringen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Im Kampf gegen das Coronavirus setzt die Stadt Stuttgart auf eine große Impfaktion: Am Wochenende sollen an vielen Orten so viele Spritzen wie möglich gesetzt werden. Eine Übersicht über die Angebote.

Um in der mittlerweile sechsten Corona-Welle vor Infektion und Erkrankung zu schützen, geht die Stadt Stuttgart am Wochenende in die Impf-Offensive. Bei zahlreichen Aktionen sollen am Samstag und Sonntag möglichst viele Bewohner der Schwabenmetropole für einen Corona-Piks motiviert werden. Unter dem Motto „Endspurt: Wir impfen hier und jetzt“ werden laut einer Mitteilung der Stadt in allen Impfambulanzen und an öffentlichen Plätzen Impfungen angeboten. Stuttgart will bei den Immunisierungen Tempo machen – auch weil die Zahl der Impfstützpunkte zum 31. März im ganzen Land reduziert wird. So gibt es beispielsweise Impf-Angebote auf dem Schlossplatz, an der Johanneskirche am Feuersee, in der Schleyer-Halle in Bad Cannstatt oder am Marienplatz, wo der Impfbus Halt macht.

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So viele Menschen sind in Stuttgart gegen Corona geimpft

Und das obwohl sich die Warnung vieler Experten, dass die Pandemie nicht vorbei sei, zu bewahrheiten scheint: Der Abfall der Inzidenzkurve in Deutschland ist mittlerweile gestoppt. Seit Tagen meldet das Robert Koch-Institut (RKI) wieder steigende Werte. Stuttgart ist da keine Ausnahme (mehr). Nachdem die Werte längere Zeit deutlich zurückgingen, liegt die Inzidenz in der Landeshauptstadt nun wieder über der 1000er-Marke. Vor allem die gelockerten Regeln und die nochmals deutlich ansteckendere Omikron-Untervariante BA.2 gelten als verantwortlich für die Frühjahrswelle.

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Laut aktuellen Zahlen des baden-württembergischen Sozialministeriums sind von Stuttgarts etwa 630 300 Bewohner derzeit 70,1 Prozent zweifach geimpft (441 685 Menschen), der Anteil derjeniger mit Booster-Impfung liegt dagegen nur bei 48,9 Prozent (308 115 Menschen). Deutschlandweit haben inzwischen 75,7 Prozent der Menschen (mindestens 62,9 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bundesweit haben 57,6 Prozent (47,9 Millionen) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,4 Prozent (63,5 Millionen Menschen).

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Alle sind willkommen – aber ältere Menschen werden bevorzugt

Doch die Impfbereitschaft sinkt in diesen Tagen – auch in Stuttgart, wie Martin Priwitzer, Leiter der Abteilung Gesundheitlichen Versorgung im Gesundheitsamt, mahnt. Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann (Grüne) betont: „Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind Impfungen unser schlagkräftigstes Instrument.“ Eine hohe Impfquote könne schwere Corona-Krankheitsverläufe verhindern. Ebenso sinnvoll sei es, weiterhin die Basismaßnahmen einzuhalten: „Abstand halten, Maske tragen, gutes Lüften und freiwillig Kontakte reduzieren“, so Sußmann.

Alle Impfangebote in der Stadt sind mit und ohne Terminvereinbarung möglich. Dabei werden ältere Menschen bevorzugt behandelt – weil sie ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit haben und bislang in Stuttgart das Angebot an Booster-Impfungen nur zögerlich wahrnahmen. Verimpft werden an allen Standorten die Impfstoffe von BioNTech, Moderna und seit neuestem auch Novavax. Mit dem neuen Präparat sind deutschlandweit mittlerweile rund 32 000 Menschen geimpft worden. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff – also eine andere Technologie als bei den bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben.