Tosender Applaus für eine starke Leistung der AirVoices. Foto: Markus Schepper/Festo Quelle: Unbekannt

Der Festo-Chor feierte sein 10-jähriges Bestehen und gab am 25. und 27. Oktober in der Frauenkirche den „Messias“ von Georg Friedrich Händel mit über 1200 Zuschauern im zweimal ausverkauften Haus.

Das Orchester, die „Junge Süddeutsche Philharmonie Esslingen“ konzertierte auf höchstem Niveau und konnte unter Leitung ihres Konzertmeisters Stefan Bornscheuer in vielen der solistisch klingenden Passagen glänzen: Lyrische Geigentöne waren ebenso zu hören wie erregende Tremoli oder die Jubelfanfaren in den Trompeten. Eine konzentrierte Spannung und intensive Stimmung lag über den gut zwei Stunden Musik, und die fein nuancierte Abstimmung ließ immer wieder aufhorchen.

Die Solo-Partien übernahmen preisgekrönte und erfahrene Profis: Andrea Brown (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Hans Jörg Mammel (Tenor) und Jens Hamann (Bass). Sie gaben dem Konzert herausragenden Glanz. Vom ersten Solo-Ton des Tenors, der mit feinen und nuancierendem Ausdruck seine Partie gestaltete und gerade in den verhaltenen Passagen besondere Ausdruckstiefe fand, über die stürmischen Koloraturen von Andrea Brown und Marion Eckstein, die in ihren erregenden Arien mit enormer Dringlichkeit zu überzeugen wussten. Kontrastreich und geradezu himmlisch das Hirtenbild „Er weidet seine Herde“ in dem das Orchester eine kongeniale, mild-sanfte Tongebung für die beiden Frauen fand. Die berühmte Arie „Ich weiß dass mein Erlöser lebet“ rührte zu gespannter Stille. Jens Hamann ließ eindrücklich das Dunkel der alten Welt dem Licht des Messias weichen, bevor er mit der Trompetenarie kernig glänzend in den großen Schlussjubel überleitete.

Aus dem Chor sang Thomas Dangel die Bass Arie „Warum denn rasen“ und zeigte stellvertretend, welches Potenzial die Festo AirVoices haben. Denn das war die eigentliche Überraschung des Abends: Ein Chor, der in der Öffentlichkeit bislang nicht in Erscheinung trat, mit einem derartigen Überraschungsmoment zu erleben: Soprane mit großen Höhen und sicher in den Koloraturen, sonorer Alt, ein virtuoser und stets präsenter Tenor und ein stimmlich groß besetzter Bass, der dem Chor eine gute Grundfarbe gab. Egal ob Weihnachtsfreude, Passions-Erschütterung oder der genial getroffene Halleluja-Jubel: Standing Ovations und einen extra eindrücklichen Applaus erhielten sie für die über alle Maßen reife Leistung, eingeschlossen Chorleiter Eberhard Klotz, der nicht nur den Chor zu solch einem Niveau entwickelt hat, sondern das ganze Ensemble zu souveränem Ausdruck und nahezu fehlerfrei durch den Abend führte.