Grischa Prömel (Mitte) spricht über sein Leben als Bundesliga -Profi. Foto: Roberto Bulgrin

Der Hoffenheimer Fußballprofi Grischa Prömel holte sich in seiner Jugend auf dem Kunstrasenplatz neben dem Esslinger Schelztor-Gymnasium blutige Knie. Jetzt kehrte der 29-Jährige an seine alte Schule zurück. Was er den Schülern berichtete.

„Auf diesem Platz habe ich mehr Zeit verbracht als hier in der Schule“, sagt Grischa Prömel über den Fußballplatz in Serach, der sich direkt neben dem Schelztor-Gymnasium befindet. Heutzutage handelt es sich um einen Kunstrasenplatz mit Granulat, damals – als Prömel noch zur Schule ging – war es ein Sand-Kunstrasen. „Ich bin auf diesem Platz aufgewachsen und früher mit blutigen Knien nach Hause gekommen.“ So oft wie in seiner Kinder- und Jugendzeit spielt der 29-Jährige nicht mehr auf dem Platz in Serach. Ab und an trifft er sich aber mit seinen Kumpels und Brüdern zu einem Sonntagskick. „Wenn ich um die Weihnachtszeit in der Heimat und fit bin, kann das schon mal vorkommen“, sagt Prömel.

Dieses Jahr wird es nichts mit dem Weihnachtskick. Der zentrale Mittelfeldspieler, der im Sommer 2022 von Union Berlin zurück nach Hoffenheim wechselte, zog sich Anfang September im Training einen Kreuzbandriss zu. „Eine extrem bittere Verletzung“, sagt Prömel. „Man hinterfragt zu Beginn alles.“ Mittlerweile hat er diese Gedanken zu großen Teilen abgeschüttelt. Laut eigener Aussage gerade deshalb, weil er in Verein, Familie und seiner Freundin Menschen um sich hat, die ihn aus der „negativen Gedankenwelt“ herausgeholt und wieder angetrieben haben. In der Reha macht Prömel Fortschritte, aber er hat einen straffen Zeitplan.

Ein bisschen Nostalgie schwingt bei Grischa Prömel mit

Prömel (links) für Hoffenheim im Einsatz. Foto: dpa/Soeren Stache

Dennoch wollte der Bundesliga-Spieler, der auch schon für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nominiert war, einen ganz besonderen Termin an alter Wirkungsstätte nicht auslassen. Im Rahmen der Vortragsreihe des Fördervereins am Schelztor-Gymnasium war Prömel vergangenen Dienstagabend zu Gast in seiner ehemaligen Schule, in der er 2013 das Abitur bestanden hat. Die Aula des Gymnasiums war voll mit jungen Schülerinnen und Schülern. Alle wollten sich anhören, was ein Silbermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu sagen hat. „Es ist schön, wieder hier zu sein. Ich verspüre eine gewisse Nostalgie“, sagte Prömel nach einem herzlichen Empfang durch Schulleiter Jörg Leihenseder. Auf die Frage, ob er noch besondere Erinnerungen oder Anekdoten an seine Zeit am Schelztor-Gymnasium habe, antwortet Prömel scherzhaft: „Die erzähle ich hier lieber nicht.“ In der Folge sprach er viel über sich, seinen Werdegang und das Geschäft im Profi-Fußball. Ab und an sorgte er für Beifall und Gelächter, wenn die vielen jungen Fans des VfB Stuttgart oder Fußballer des TSV RSK Esslingen vor Ort etwas von Prömel zu hören bekamen, das ihnen gefiel. Seine Fußballkarriere begann beim RSK, zu dem er nicht zuletzt durch sein Umfeld weiterhin Verbundenheit zeigt.

Einige Lehrer kennt Prömel noch aus seiner Schulzeit

„Es war ein wunderschöner und gelungener Abend. Ich habe mich gefreut, dass so viele interessierte Kids da waren“, schwärmte Prömel. Zudem freute er sich über altbekannte Gesichter und Lehrer, die er noch aus seiner Schulzeit kannte. Ob er in dieser Saison noch zurückkommt und unter Hoffenheims neuem Trainer Christian Ilzer aufläuft, „muss man schauen. Es ist eine lange Zeit, in der noch viel passieren kann, aber ich bin auf einem guten Weg.“ Eins steht fest: Prömel merkt man an, dass er alles dafür tut, schon bald nicht nur in der Bundesliga wieder auf dem Platz stehen zu können, sondern auch auf jenem Kunstrasen, auf dem er sich schon als Kind blutige Knie holte.