Der Ausblick am Mittwochabend, aufgenommen aus dem Stuttgarter Westen. Foto: STZN/privat

Am Mittwochabend waren diverse Smartphones auf den Himmel über Stuttgart gerichtet: Er glühte, wie er es nur selten tut. Jetzt versucht sich der Deutsche Wetterdienst an einem Erklärungsversuch – ganz einfach ist der nicht.

Soziale Medien sind seit Mittwochabend voll davon: Aufnahmen des Himmels über Stuttgart, der in Orange-Tönen glühte. Gegen 20 Uhr war über dem Kessel ein Schauspiel – begleitet von einem Riesen-Regenbogen – zu sehen, wie man es nicht alle Tage hat. Aber wie ist das Spektakel aus meteorologischer Sicht einzuordnen?

Bereits am Mittwoch schloss der Deutsche Wetterdienst (DWD) aus, dass Saharastaub, der ähnliche Farben am Himmelszelt erzeugen kann, für die Ausblicke verantwortlich war. Thomas Schuster, DWD-Meteorologe, geht in seiner Analyse etwas tiefer, eindeutig kategorisieren lasse sich das Phänomen allerdings nicht. „Ich vermute, dass die Feuchtigkeit der Atmosphäre eine wichtige Rolle gespielt hat“, sagt er.

Die Luftfeuchtigkeit sei durch die ein bis zwei Stunden vorangegangene Niederschläge von 60 auf 85 Prozent gestiegen. Daraus sei eine „bessere Streuung“ der Lichtstrahlen gegeben gewesen, die zur richtigen Abendzeit in „prächtig orangenem Leuchten“ resultierte. „Da hat alles zusammengepasst“, sagt Schuster. Förderlich sei außerdem gewesen, dass über Stuttgart zu dem Zeitpunkt eine 50 bis 60 Kilometer breit Wolkenlücke geklafft habe.