Am Sonntag ist er wieder unterwegs: Seit dem 19. Jahrhundert steht der Osterhase symbolisch für das Osterfest. Foto: IMAGO//Bernd Feil/M.i.S.

Jedes Jahr wieder warten Tausende Kinder sehnsüchtig darauf, dass der Osterhase Geschenke in ihren Gärten versteckt. Doch darf er das überhaupt? Ein nicht ganz ernst gemeinter Blick auf die Machenschaften des Osterhasen.

Die Erleichterung über die gesunkenen Kriminalitätszahlen in Stuttgart dürfte nicht lange anhalten. Denn an diesem Sonntag werden die Zahlen sprunghaft ansteigen. Ja, es wartet das wohl kriminellste Wochenende des Jahres auf uns. Ein Einzelner schickt sich an, massenhaft Hausfriedensbruch zu begehen. Er steigt in wildfremde Gärten ein, meistens wenn die Anwohner noch in der Kirche oder sonst wo sind. Und das nicht nur in ein, zwei, sondern in Tausenden von Anwesen in der ganzen Stadt!

Dabei ist der Tatverdächtige durchaus polizeibekannt: Er wurde in der Vergangenheit oftmals als kleinwüchsig und mit langen Ohren beschrieben. Mit bei sich hat er einen Korb, den er über den Rücken trägt und der meistens prall gefüllt ist. Zur Tat schreitet er jedes Jahr wieder, immer am gleichen Sonntag. Dennoch konnte er bislang nicht ausfindig gemacht werden – wie kann das nur sein? Liegt hier ein Sicherheitsversagen vor?

Ein etwas anderer Robin Hood?

Ganz komisch wird es dann, wenn seine Taten beschrieben werden. Denn nachdem er in die Gärten eingestiegen ist, nimmt er nicht wie gewöhnlich etwas mit, im Gegenteil lässt er sogar noch etwas da. So ein kleiner Robin Hood also. Kriminell und doch gutmütig. Aber andererseits versteckt er die Dinge auch noch, die er dalässt. Ganz, ganz komisch, der Kerl.

Auch in diesem Jahr sind alle vorgewarnt, doch wenn es so weit ist, schaut doch jeder weg. Es ist, als wollte es gar niemand verhindern, als warte man nur darauf, dass es passiert. So wird der Unbekannte mit den langen Ohren noch lange sein Unheil treiben können. In diesem Sinne: Kriminell-frohe Ostern!