Aufgrund ihrer Bauweise bieten Kräne wenig Angriffsfläche für Wind oder Sturm. Foto: dpa/Carsten Rehder

Knapp drei Stunden gibt ein Kran im Cannstatter Neckarpark ein Warnton von sich – und stellt Polizei und Feuerwehr vor ein Rätsel.

Je höher ein Gebäude ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Blitz einschlägt. Am Montag hat sich dieser Leitspruch gegen 21.30 Uhr in Bad Cannstatt bewahrheitet. Über einer Baustelle im Neckarpark hat sich ein kräftiges Gewitter entladen. Ein Blitz schlug in einen Baukran im Bereich Frachtstraße/Bellingweg ein und löste eine Schutzschaltung aus. Gleichzeitig ging ein lauter Warnton an, der den einen oder anderen Anwohner beunruhigte.

Mitarbeiter der Baufirma schaltet Alarm aus

Alarmierte Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr konnten den Verursacher zwar relativ schnell ausfindig machen, das Problem jedoch nicht lösen. „Zunächst haben sie gehofft, dass der Alarm von selbst aus geht“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. „Dem war aber nicht so.“ Für Ruhe sorgte ein Mitarbeiter der zuständigen Baufirma, der gegen 0.17 Uhr den Warnton ausschaltete.

„Durch den Blitzeinschlag ist eine Überspannungssicherung rausgeflogen“, sagt Armin Faas, der die Baustelle im Neckarpark für die Erich Schief GmbH betreut. „Das akustische Signal weist auf eine Fehlfunktion hin.“ Der Kran habe aber durch das Unwetter keinen Schaden genommen, auch der Sturm habe ihm nichts anhaben können. „Kräne haben eine Windfreistellung, drehen sich immer mit dem Wind mit.“ Außerdem sind die Verstrebungen so gebaut, dass sie Stürmen wenig Angriffsfläche bieten.

Insgesamt hat das Gewitter, das am Montag in den Abendstunden übers Land zog, für wenig Schäden in Stuttgart gesorgt. „Wir mussten zwölfmal ausrücken, meistens wegen umgefallener Bauzäune“, sagt Polizeisprecher Widmann.