Der langjährige Vorsitzende der Wirtschafts- und Industrievereinigung Stuttgart, Günter Sabow, gibt sein Amt ab. Er sieht noch einige Aufgaben auf die Stadt zukommen, um die Gewerbegebiete attraktiver zu machen.
Ob Synergie-Park in Vaihingen und Möhringen oder die Gewerbegebiete Feuerbach-Ost, Weilimdorf und Zuffenhausen-West: Die Stadt Stuttgart braucht auch größere Flächen, um Unternehmen eine optimale Entwicklung in der Landeshauptstadt zu ermöglichen und sie so langfristig binden zu können.
Ein Auge auf die Entwicklungen der Gewerbegebiete wirft auch der Verein Wirtschafts- und Industrievereinigung Stuttgart (WIV): Fast 35 Jahre war Günter Sabow WIV-Vorsitzender, ehe er nun sein Amt abgab und zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Seine Nachfolgerin ist die Ehrenvorsitzende der IHK Region und CDU-Stadträtin Marjoke Breuning.
„Die Stuttgarter Wirtschaft liegt mir sehr am Herzen, was ich bereits als Unternehmerin und auch als IHK-Präsidentin Region Stuttgart gezeigt habe. Stuttgart ist eine fantastische Großstadt, zum Leben und zum Arbeiten. Sie ist geprägt durch große internationale Unternehmen ebenso wie durch zahlreiche Klein- und Mittelständler“, sagt Breuning. „Alles in allem geht es mir darum, den Wohlstand in Stuttgart dauerhaft zu sichern.“
Die Wirtschafts- und Industrievereinigung Stuttgart habe über 100 Mitgliedsunternehmen. Die Zielsetzung des Vereines sei, gemeinsame Interessen zu bündeln und diese gegenüber anderen Vertretern – zum Beispiel aus der Politik – zu kommunizieren und umzusetzen. „Die Herausforderungen sind die heutigen Rahmenbedingungen, welche ein erfolgreiches Wirtschaften nicht einfach macht. Neben Bürokratieabbau und Fachkräftesicherung werden von unseren Mitgliedsunternehmen auch Themen wie Unternehmensbesteuerung, Nachfolgesicherung sowie Energiekosten genannt.“
Aufenthaltsqualität muss in den Gewerbegebieten besser werden
Bei seinem Abschied sprach Günter Sabow über seine Erfahrungen und Gedanken aus drei Jahrzehnten für die 1973 gegründete WIV: Als damaliges Mitglied der Dekra-Geschäftsleitung wurde er 1990 der dritte Vorsitzende des Vereins. „In den folgenden Jahren habe ich einen dynamischen Wandel der Stuttgarter Gewerbegebiete erlebt und mitgestalten können“, betont er.
Allerdings gebe es noch viel zu tun. Umfragen unter den Beschäftigten hätten aufgezeigt, dass sich viele mehr Aufenthaltsqualität in ihrer „Büroheimat“ wünschen. Gemeint sei unter anderem ein ansprechendes Umfeld mit Treffpunkten, Relax-Zonen, Gastronomie und vor allem büronahen, vielfältigen Service-Leistungen – vom Einkaufen, über Fitness- und Gesundheitsdienste, Poststellen, dem Zugriff auf spezielle Beratungsleistungen bis hin zu einer Job-Börse. Städte wie Frankfurt, München und Zürich oder die Metropolregion Rhein-Neckar, die Technologie Region Karlsruhe und der KI-Campus Heilbronn machten es vor.
„Mit der Infrastruktur für den heutigen Synergie-Park haben wir als WIV schon vor 20 Jahren einen Konter gesetzt und uns mit der ,Zukunftsoffensive für das Gewerbegebiet Vaihingen/ Möhringen‘ als Treiber für die Entwicklung dieses Stuttgarter Top-Standortes engagiert“, sagt Sabow.