Menschen fühlten sich heute viel sicherer als noch vor einem Vierteljahr. Foto: Leif Piechowski/Leif-Hendrik Piechowski

Der Infektiologe Gerd Fätkenheuer sieht angesichts gestiegener Corona-Fallzahlen ein nachlassendes Gefahrenbewusstsein in der Bevölkerung. Die Menschen fühlten sich heute viel sicherer als noch vor einem Vierteljahr.

Köln - Angesichts etwas gestiegener Corona-Fallzahlen sieht der Infektiologe Gerd Fätkenheuer ein nachlassendes Gefahrenbewusstsein in der Bevölkerung. «Was sich derzeit in den Köpfen abspielt» stelle ein großes Risiko dar, sagte der Forscher der Uniklinik Köln dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Mittwoch). Die Menschen fühlten sich heute viel sicherer als noch vor einem Vierteljahr. «Mit dem starken Rückgang der Zahlen werden die Gefahren, die nach wie vor von dem Virus ausgehen, nicht mehr in gebührendem Maße wahrgenommen.» Bei konsequenter Beachtung aller Schutzvorkehrungen sei es nach wie vor möglich, das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten.

Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln

Am Dienstag hatte bereits der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln beklagt. Das RKI meldete am Mittwochmorgen 684 neue Infektionen binnen eines Tages.

In den vergangenen Tagen hat die Zahl der Neuinfektionen immer wieder den Wert von 500 überschritten, zuvor lag die Zahl seit Anfang Juni überwiegend darunter. Der Höhepunkt wurde Anfang April mit mehr als 6000 Fällen an einem Tag erreicht.