Leere Bahnsteige, geringe Auslastung in Bahnen und Bussen: Weniger Fahrgäste sind in der Coronapandemie gut, aber schlecht für die Finanzen im ÖPNV. Foto: dpa/Marijan Murat

Gibt es genug Platz mit Abstand in Bussen und Bahnen? Wird die verschärfte Maskenpflicht eingehalten? – Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Debatten über den öffentlichen Personennahverkehr in der Region Stuttgart. Doch im Hintergrund wächst ein viel größeres Problem.

Stuttgart - Nach der Verlängerung des Lockdowns bis 14. Februar und der verschärften Maskenpflicht in Bussen und Bahnen wächst im öffentlichen Nahverkehr die Sorge, dass die finanziellen Ausfälle auch in diesem Jahr mindestens eine Dimension wie 2020 erreichen – und das waren rund 350 Millionen Euro. „Wir brauchen wieder einen Rettungsschirm von Bund und Land“, sagt Witgar Weber, Geschäftsführer des Verbands baden-württembergischer Omnibusunternehmer (WBO). Viele seiner Mitglieder sind im öffentlichen Nahverkehr im Auftrag von Kreisen und Städten unterwegs. Auch der Landkreis- und der Städtetag Baden-Württemberg mahnen in einem Brief an Verkehrsminister Winfrid Hermann (Grüne), der unserer Zeitung vorliegt, nun dringend Unterstützung an. Sollte es kein zusätzliches Geld von Bund und Land geben, schließen sie nicht aus, das Leistungsangebot zu verringern, soll heißen: Takte auszudünnen oder Linien ganz einstellen. Andreas Schwarz und Wolfgang Reinhart, Fraktionschefs der Grünen und der CDU im Landtag, kündigten am Mittwoch an, sich um eine Lösung zu bemühen.