In der Deponie bei Wittelsheim wurde seit 1999 Giftmüll wie Zyankali, Arsen und Quecksilber gelagert (Symbolbild). Foto: James Thew - Adobe Stock

Das höchste französische Verwaltungsgericht hat die Endlagerung von Giftmüll in einer Untertagedeponie im Elsass gestoppt.

Straßburg - Das höchste französische Verwaltungsgericht hat die Endlagerung von giftigem Müll in der umstrittenen elsässischen Untertagedeponie Stocamine gestoppt. Nach der Klage von 60 Politikern und der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass erklärte der Verwaltungsrat in Paris die Pläne, die Abfälle auf Dauer in der ehemaligen Mine zu belassen, am Mittwoch für nichtig.

In der Deponie Stocamine in Wittelsheim nahe Mulhouse wurde seit 1999 gegen den Protest von Umweltschützern und Bürgerinitiativen Giftmüll wie Zyankali, Arsen und Quecksilber gelagert. 2002 brach in 535 Metern Tiefe ein Feuer aus, das erst nach Tagen gelöscht werden konnte. Seither ist die Anlage geschlossen. Die Deponie war auf bis zu 320 000 Tonnen giftigen Mülls ausgelegt. Zuletzt befanden sich knapp 42 000 Tonnen Müll darin. Umweltschützer fürchten, dass aus der Mine Giftstoffe ins Grundwasser gelangen. Die Präfektur hatte stets argumentiert, es sei riskanter, die Abfälle zu bergen, als sie unterirdisch abzuschirmen.

Die Europäische Gebietskörperschaft Elsass rief den Staat nach dem Gerichtsentscheid am Mittwoch auf, gemeinsam nach einer von allen getragenen Lösung zu suchen. Es gehe darum, industrielle Verfahren zur Verarbeitung der Abfälle zu finden.